Mi 09.03.
20:00
Kino
Arsenal 1
Regie
Pier Paolo Pasolini
Italien / 1968
20 Min.
/ 35 mm
/ OmE
Originalsprache
Italienisch
Im Marionettentheater wird „Othello“ gegeben, die Puppen werden allerdings von echten Menschen verkörpert. Die Dopplung der Spielverhältnisse durchzieht den poetischen Kurzfilm, eine Episode aus Capriccio all’italiana. Während auf der Bühne die Tragödie ihren Lauf nimmt, hadert Giovanni „Ninetto“ Davolis Othello in den Kulissen ergebnislos mit der Alternativlosigkeit der Ereignisse. Das bäuerliche Publikum dieser Opera dei pupi hingegen begehrt auf. Ninettos und Totòs Puppen landen auf der Müllhalde. Dort verlangt Ninetto von Totò, ihm zu erklären, was die Wolken sind – doch vergebens. Das zu Beginn gezeigte Filmplakat hatte es mit seinem Verweis auf Michel Foucaults „Die Ordnung der Dinge“ schon vorweggenommen: Die Worte und die Dinge sind mit dem dünnsten aller Bande verbunden.
Regie
Giovanni Cioni
Italien / 2019
94 Min.
/ DCP
/ OmE
Originalsprache
Italienisch
Man kann in ihnen in die Jahre gekommene ragazzi di vita sehen, Accattones, die nun auch aus Rumänien stammen können: In seinem experimentellen Dokumentarfilm lässt Giovanni Cioni Insassen einer Haftanstalt in Perugia mit Dialogfetzen aus Pedro Calderón de la Barcas Versdrama „Das Leben ist Traum“ und Pasolinis CHE COSA SONO LE NUVOLE? arbeiten. Ausgehend von Ninettos Selbstbefragung, an welche Wahrheit er denn nun glauben soll („Meine eigene? Die der anderen? Oder die von dem da oben?“), wagen sich die Insassen in die Selbstinszenierung vor. Was von ihren anschließenden Bekenntnissen, Geständnissen und Songs dazu gehört? Vielleicht sollten auch hier die Worte nur für sich klingen dürfen. (hp)