Film balkonowy

Die Idee mutet wie eine künstlerische Konzession an Corona-Auflagen an, stammt jedoch aus präpandemischen Zeiten. Über einen Zeitraum von zwei Jahren postierte sich Łoziński mit der Kamera auf dem Balkon seiner Wohnung und beobachtete die Menschen, die unten auf der Straße vorbeigingen. Das Setting ist immer gleich: Sobald Passant*innen in das Blickfeld seiner Kamera treten, spricht Łoziński sie an, stellt Fragen, hört zu und schafft Raum für Gespräche über die großen und kleinen Dinge des Lebens, über persönliche Probleme, intime Gedanken, den Blick auf die Welt. Ein ganz normaler Warschauer Bürgersteig wird zur Bühne zufälliger Begegnungen, zum Mikrokosmos der polnischen Gesellschaft.