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Filme von Nii Kwate Owoo

Sa 21.09.
18:30

YOU HIDE ME wurde vor über 50 Jahren gedreht und präsentierte der Öffentlichkeit zum ersten Mal die Hunderttausenden Kunstschätze von den Asante-Inseln, die von der britischen Kolonialmacht nach dem Sagrenti-Krieg und dem Einmarsch in Kumasi durch Feldmarschall Garnet Woseley in den 1870er-Jahren gestohlen wurden, sowie weitere Kunstschätze, die von den britischen Expeditionstruppen bei Plünderungen geraubt wurden. Im Jahr 1970 gelang es dem ghanaischen Filmemacher Nii Kwate Owoo, die Direktoren und das Sicherheitssystem des British Museum auszutricksen, um Zugang zu den geheimen unterirdischen Depots zu erlangen und die dort gelagerten wertvollen afrikanischen Artefakte zu filmen. Ein einziger Tag reichte dafür aus, diesen Kurzfilm zu drehen, der das Ausmaß des Diebstahls afrikanischer Kunstwerke enthüllt, die in Plastiktüten und Holzkisten verstaut waren – ein Plädoyer für deren Rückgabe.

YOU CAN’T HIDE ME – THE RETURN OF THE LOOTED AND STOLEN ARTEFACTS IN THE BRITISH AND THE FOWLER MUSEUM IN THE US ist Nii Kwate Owoos neuester Film, der mit seinem Vorgängerwerk korrespondiert. Während des Festivals wird er seine Weltpremiere feiern.

You Hide Me Nii Kwate Owoo Ghana 1970   DCP | OV | 16 Min.
You Can’t Hide Me – The Return of the Looted and Stolen Artefacts in the British and the Fowler Museum in the Us Nii Kwate Owoo Ghana 2024   DCP | OV | 20 Min.

A CRAB DOES NOT GIVE BIRTH TO A BIRD: NII KWATE OWOO ON HIS FILMS AND FORMATIVE INFLUENCES

Artikel NIgeria's Financial Footing (30. März 1971) über u.a. YOU HIDE ME (Seite 2)

Nii Kwate Owoo ist in Ghana geboren und aufgewachsen. Seit Anfang der 1970er-Jahre produziert er Filme und führt Regie. Nach seinem Abschluss an der London Film School gründete er die erste unabhängige afrikanische Filmproduktionsfirma (Ifriqiyah Films) in Großbritannien, für die sein erster Film YOU HIDE ME entstand, ein inzwischen weithin gefeierten Film über die Kolonisierung afrikanischer Kunst im British Museum. Er war Redaktionsleiter von Écrans d’Afrique, herausgegeben von FEPACI, der panafrikanischen Föderation der Filmproduzenten. Er engagierte sich in der Bewegung für ein panafrikanisches Kino und war 1988 gemeinsam mit Dr. Kwesi Owusu Co-Produzent und Regisseur des Dokumentarfilms OUAGA – African Cinema Now und des Spielfilms Ama: An African Voyage of Discovery (1991). Derzeit befindet er sich in der Vorproduktionsphase und sammelt Geld für seine neue fünfteilige Doku-Drama-Serie über die Geschichte des Asante-Reichs, The Asante Kingdom of Gold.

Arike Oke leitet als Executive Director of Knowledge, Learning, and Collections die „screen heritage mission“ am British Film Institute. Ihre Arbeit ist tief verwurzelt in Fragen sozialer Gerechtigkeit sowie in der Rolle von Kultur, die Einzelpersonen und Gemeinschaften Kraft spendet und sie inspiriert. Zuvor war sie Managing Director des Black Cultural Archives, dem Zentrum der Geschichte der Schwarzen Briten. Ihre Belletristik erscheint in Zeitschriften und Anthologien, kritische Kunsttexte wurden in The Girls Are und This is Tomorrow veröffentlicht, ihre Sachtexte in weiteren Zeitschriften. Sie ist Trustee von iniva, Vorstandsmitglied des Institute of Historical Research Trust und Fellow des Museums and Resilient Leadership-Programms des Arts Council.

Judith Opoku-Boateng ist die leitende Archivarin des J.H. Kwabena Nketia-Archive am Institute of African Studies der University of Ghana. Sie hat Vorträge auf Konferenzen, Symposien und Workshops zur Erhaltung des audiovisuellen Erbes auf lokaler und globaler Ebene gehalten. Sie ist derzeit Vorsitzende der Diversity Task Force der International Association of Sound and Audiovisual Archives (IASA) sowie deren Botschafterin für Ghana und Westafrika. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Forschungsarchive und Programmkomitees der IASA. Durch ihre Veröffentlichungen, Strategiepapiere, Keynotes und Archivarbeit hat sie zur Etablierung neuer Standards in der audiovisuellen Archivierung im globalen Süden beigetragen.

Nikolaus Perneczky ist Research Fellow an der Queen Mary University of London, wo er an einem Postdoc-Projekt zum Thema Filmerbe und Restitution arbeitet. Zu seinen Veröffentlichungen gehören ein Buchkapitel, in dem er für die Restitution des verdrängten und beschlagnahmten Filmerbes Afrikas plädiert (2023), ein Buchkapitel über indigene Ansprüche auf Bilder und Töne in australischen Nationalarchiven (erscheint demnächst) sowie der Sammelband Restitution and the Moving Image (in Begutachtung bei Amsterdam UP). Derzeit bereitet er eine Monographie vor, mit dem Titel Against Development: Early African Cinema as Worldmaking (Oxford University Press).

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