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Filmstill aus GIORGOBISTVE (Die Weinlese)

Sa 16.09.
20:00

In seinem Debütfilm erzählt Otar Iosseliani vom Konflikt zwischen der uralten georgischen Winzertradition und ihrer moderni­sierten, staatlich geführten Adaptation. Der in Dokumentaraufnahmen festgehaltene harmonische Lebensablauf der traditionellen Weinbauern wechselt mit den narrativen Kapiteln des Films, die von der Entfremdung der Stadtbewohner von ihrer Arbeit und von sich selbst handeln. Der lebensfrohe, junge Niko aber hat den Draht zu den wahren Werten nicht verloren. Als die Winzereidirektion einen unreifen Wein abzufüllen anordnet, um den Produktionsplan zu erfüllen, folgt er seinem Gewissen und trifft eine ­eigenverantwortliche Entscheidung. Seine politische Haltung gegen die Sowjetisierung der traditionsreichen, von jahrhundertalter Weisheit geprägten georgischen Lebensweise offenbart Iosseliani eindrücklich durch das Zusammenführen zweier Tonspuren in einer Schlüsselszene: Als ein älterer Kollege Niko zu überreden versucht, sich zu fügen, grölt aus dem Lautsprecher ein nach russischer Volksweise komponiertes Lied über das Erfüllen des Staatplans. (nf/gv)

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