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L’état et moi

Filmstill aus „L’état et moi“ von Max Linz. Zwei Frauen in Fantasieuniformen sitzen auf einer Bühne. Eine hält ein altmodisches Gewehr in der Hand.
© Markus Koob, SchrammFilm, Salzgeber

Sa 12.02.
18:00

Für L’ÉTAT ET MOI erfindet Max Linz einen Komponisten namens Hans List, der 1871 auf den Barrikaden der Pariser Kommune kämpfte, bevor er in der Gegenwart zu neuem Leben erwacht. Als Sans Papiers bewegt er sich durch Berlin-Mitte. Seine Komposition „Die Elenden“ wird an der Staatsoper geprobt. Inkognito macht er als Komparse mit. Sophie Rois spielt List und dessen Nemesis, die Richterin Praetorius-Camusot, in einer Doppelrolle. Ein tolpatschiger Rechtsreferendar, eine berlinernde Museumsaufsicht (unnachahmlich: Kerstin Grassmann) und zwei autoritäre Charaktere ergänzen das Figuren-Ensemble. Linz arbeitet mit Namens-, Wort- und Aberwitz, freut sich an Slapstick, Stilbrüchen und Verwechslungen; sein Faible für die Verkettung unwahrscheinlicher Zufälle ist groß. Er aktiviert alle, auch die groben Register der Komödie. Doch unter dem leinwandfüllenden Nonsens wird es ernst: Wie Klassenfragen und Kulturproduktion zusammenhängen, was von Soft-Power-Kulturdiplomatie zu halten ist und in welcher Tradition Polizei und Justiz in Deutschland stehen, all diese Fragen treiben den Film um. Zart singt dazu Sophie Rois: „Mag sein, dass ich verloren habe, doch Rot bleibt eine schöne Farbe.“ (Cristina Nord)

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