L’illusion comique

In seiner Adaption von Pierre Corneilles Theaterstück aus dem 17. Jahrhundert, einer Auftragsarbeit für die Comédie Française, verlegt Amalric die Geschichte eines Vaters auf der Suche nach seinem Sohn in ein Hotel im Paris der Gegenwart. Der vom Vater engagierte Zauberer Alcandre wird zum Concierge, der statt einer magischen Kristallkugel die zahlreichen Überwachungskameras des Hauses nutzt, um Pridamant über den Verbleib seines Sohnes Clindor zu informieren. Anhand der in der Zeit vor- und zurückspringenden Videoaufnahmen wird er zum Zeugen der fragwürdigen Romanzen und Aktivitäten des ihm entfremdeten Sohnes, der als Sekretär eines Produzenten von Kriegs-Videospielen die Tochter eines reichen Geschäftsmanns verführen soll. Unverändert blieb in dieser Fusion von Film und Theater das Versmaß: Die Schauspieler*innen sprechen in Alexandrinern. (bik)