Portrait of Jason

„What do you mean, Aaron Payne?“ Mit dieser Frage beginnt einer der herausragenden Filme des American Independent Cinema, gleichermaßen Screentest, Porträt, Interviewfilm, aber auch Tour de Force-Performance des queeren afroamerikanischen, selbsterklärten Hustlers Jason Holliday alias Aaron Payne. Sein von zunehmend drängenden Fragen der Regisseurin und des Kameramanns Carl Lee aus dem Off interpunktierter exzessiver Monolog – anekdotenreich, unterhaltsam und emotional – offenbart ebenso viel über Hollidays Leben wie über die ihn gleich mehrfach marginalisierende amerikanische Gesellschaft. Nicht nur der direkte Blick in die Kamera, sondern auch seine hundertfachen Füllwort-Adressierungen „You know!“ lassen keinen Zweifel, mit wem Holliday wirklich in Dialog tritt: mit dem Kinopublikum. (mg)