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Filmstill aus dem Film „In Praise of Slowness“ von Hicham Gardaf. Eine Person geht durch eine trockene, karge Landschaft und trägt einen Berg leerer Plastikflaschen auf dem Rücken. Rechts im Bild steht etwas, das ein großer Wegweiser zu sein scheint, den wir aber nur von hinten sehen.
Hicham Gardaf, IN PRAISE OF SLOWNESS (Still) © Hicham Gardaf

Di 20.02.
12:00

Kino

silent green Kulturquartier

Das Kurzfilmprogramm besteht aus den folgenden Filmen:

IN PRAISE OF SLOWNESS
REMOTE OCCLUSIONS
ROOM 404

Gesamtlänge ca. 62 Min.

  • Regie

    Hicham Gardaf

  • Vereinigtes Königreich, Italien / 2023
    17 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Englisch, Arabisch

In Praise of Slowness

Der Film In Praise of Slowness spielt im heutigen Tanger und folgt dem mühsamen Weg eines Mannes, der leere Flaschen sammelt, um sie an Bleichmittelverkäufer zu verkaufen, die durch die labyrinthischen Gassen der Altstadt ziehen. Angesichts ökonomischer und technischer Umwälzungen in Tanger scheint der Beruf des Bleichmittelverkäufers vom Aussterben bedroht zu sein. Dennoch vermittelt dieses filmische Porträt ihrer Versorgungskette – und vor allem ihre eindringlichen Rufe – akustische und visuelle Bilder des Durchhaltevermögens. In Praise of Slowness erzählt von der beschleunigten Urbanisierung und Industrialisierung Tangers, zeigt aber auch, wie lokal verankerte Choreografien der Langsamkeit Formen des Widerstands gegen die Geschwindigkeit des Kapitalismus artikulieren.

  • Regie

    Utkarsh

  • Indien, USA / 2024
    16 Min. / Ohne Dialog

Remote Occlusions

Kein Flackern. Kein Rauschen. Keine Artefakte. Keine harten Lichter, die Schatten werfen. Kein Nebel, keine Wolken, Bäume oder Gebäude. Keine sich langsam bewegenden oder für längere Zeiträume stillstehenden Personen. Keine sich bewegenden Objekte, deren Erscheinung dem Zielobjekt in den zu beobachtenden Bereichen ähnelt. Keine schwankenden Objekte, die eine stetige Veränderung des Bildes im zu beobachtenden Bereich hervorrufen, zum Beispiel eine Wiese mit hohem Gras.
Das Zielobjekt muss eine Mindesthöhe von 30 Pixeln haben, was mindestens 1/10 der Bildhöhe entspricht. Der Körper des Zielobjekts muss mindestens zu 3/4 seiner Höhe sichtbar sein. Die Fläche des Zielobjekts muss mindestens 100 Pixel umfassen und für mindestens eine Sekunde im zu beobachtenden Bereich verweilen. Das Zielobjekt muss zudem eine ausreichende Abweichung vom Hintergrund aufweisen, das heißt eine Farbabweichung von mindestens 5% oder eine Helligkeitsabweichung von mindestens 10%.
Das Bild muss eine Auflösung von 640x360, 640x480, 320x180, 320x240 Pixeln haben und muss im Querformat und einem Seitenverhältnis von 16:9 vorliegen.
Die Kamera muss in einer Höhe von 3 bis 5 Metern angebracht sein und die Linse darf weder verschmutzt, noch nass oder beschlagen sein.
Die zu erwartende Genauigkeit setzt ideale Umgebungs- und Einbauverhältnisse voraus. Trefferquote: 95%.

  • Regie

    Elysa Wendi, Wai Shing Lee

  • Polen, Hongkong, China / 2023
    29 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Kantonesisch, Mandarin

Room 404

Vor den Fenstern des Zimmers 525 eines Hotels in Hongkong tobt ein nicht enden wollender Taifun. Im Zimmer lebt ein Künstler*innenduo, dem es so vorkommt, als sei ihr Hier und Jetzt zum digitalen Fehler 404 verwandelt worden. Ursprünglich inspiriert durch das Konzept von Wim Wenders’ Room 666, luden Elysa Wendi und Wai Shing Lee während eines Stipendienaufenthalts im Jahr 2019 verschiedene Künstler*innen in das Zimmer 525 ein. Unter dem Eindruck der sozialen Bewegungen in der Stadt, begannen sie sich mit der Rolle von Künstler*innen – oder besser gesagt von Filmemacher*innen – in Zeiten wie diesen auseinanderzusetzten.
Room 404 ist eine essayistische Antwort auf Wendis und Lees Dokumentarfilm Room 525. Der Film markiert den Übergang vom Dokumentarfilm zum Essay, vom realen Raum des Zimmers zu einer Realität, die durch den häufigsten Fehler des digitalen Zeitalters gekennzeichnet ist: 404 – Seite nicht gefunden. Der Wunsch, die objektive Wahrheit der Situation auszudrücken, der die Filmemacher*innen dazu brachte, die Entwicklung und das Ausmaß der Katastrophe im Moment ihres Entstehens zu begleiten, weicht nun dem Zweifel, der die Situation nach der Katastrophe durchdringt.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)