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Reminiscences of a Journey to Lithuania

Filmstill aus REMINISCENCES OF A JOURNEY TO LITHUANIA: Einige Menschen in einem Garten mit einem einfachen Ziehbrunnen, im Hintergrund ein kleines Haus.

Mi 18.01.
18:00

  • Regie

    Jonas Mekas

  • BRD, USA / 1972
    82 Min. / 16 mm / OF

  • Programm

    Memories

  • Kino

    Arsenal 1

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  • Begrüßung: Stefanie Schulte Strathaus, Eröffnung: Christoph Gnädig, Christian Hiller, Anne König

In REMINISCENCES OF A JOURNEY TO LITHUANIA ist die Erinnerung allgegenwärtig. Der Film entstand in den Jahren 1971-72, als Jonas Mekas zum ersten Mal seit seiner Flucht 25 Jahre zuvor wieder nach Litauen reiste. Und doch beginnt Reminiscences mit der Verortung seiner neuen Wurzeln in Amerika. "Es war gut, so zu spazieren und nicht an die letzten zehn Jahre zu denken", sagt er über Bilder von Jungen, die in den Catskills spielen. "Zum ersten Mal fühlte ich mich nicht allein in Amerika. Dies war der Beginn meiner neuen Heimat." Das neue Zuhause, das Mekas in New York gefunden hatte, ein Leben erfüllt von Freundschaften und Kunst, machte jedoch den Schmerz über den Verlust seiner litauischen Heimat nicht ungeschehen. Über den schwarzweißen Bilder der Straßen von Williamsburg klagt er: "In dem Moment, als wir weggingen, fingen wir an, nach Hause zu gehen, und wir gehen immer noch nach Hause. Ich bin immer noch auf dem Weg nach Hause".

"Ich bin eine Displaced Person auf dem Weg nach Hause, auf der Suche nach meiner Heimat, auf der Suche nach Bruchstücken der Vergangenheit, auf der Suche nach einigen wiedererkennbaren Orten meiner Vergangenheit", sagt er im Voiceover. Anstatt die Veränderungen zu filmen, die stattgefunden haben, widmete er sich dem, was unverändert geblieben ist: dem Erdofen seiner Mutter sowie den Feldern und Wäldern, die sein Elternhaus umgeben. In seinen Notizen zum Film schreibt er: "Man sieht nicht, wie Litauen heute ist: man sieht es nur aus der Erinnerung eines Displaced Person, der zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder nach Hause kommt." Mekas, verwickelt in den Widerstreit von Vergangenheit und Gegenwart, filmte das Litauen seiner Kindheit. Im Haus seines Bruders Kostas z.B. zückten die wiedervereinigten Brüder altmodische Sensen, um Weizen zu ernten, auch wenn sie nicht mehr benutzt wurden. Für Mekas "war das als Erinnerung real genug".

"Als Displaced Person hatte ich das Gefühl, so viel verloren zu haben, mein Land, meine Familie, sogar meine frühen Tagebücher, zehn Jahre davon, dass ich das Bedürfnis entwickelte, alles, was ich durchlebte, mit Hilfe meiner Bolex-Kamera festzuhalten. Es wurde zu einer Obsession, einer Leidenschaft, einer Krankheit. . . . Wenn man das durchgemacht hat, was ich durchgemacht habe, die Kriege, die Besetzungen, die Genozide, die Zwangsarbeitslager, die Vertriebenenlager und das Liegen in einem blühenden Kartoffelfeld - ich werde nie das Weiß der Blumen vergessen, mit dem Gesicht zur Erde, nachdem ich aus dem Fenster gesprungen war, während deutsche Soldaten meinen Vater an die Wand drückten, ein Gewehr im Rücken - dann begreift man die Menschen nicht mehr. Seitdem habe ich sie nicht mehr verstanden, und ich filme einfach, nehme alles auf, was ich sehe, ohne zu urteilen. Nicht wirklich 'alles', nur die kurzen Momente, in denen ich das Bedürfnis habe zu filmen. . . . Warum ich diese Momente auswähle? Ich weiß es nicht. Es ist meine ganz vergangene Erinnerung, die mich die Momente finden lässt, die ich filme." (J.M.)

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