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Sound Without Vision – A Third Cinema Sonic Imaginary of Neo-Colonialism

Mi 18.09.
12:00

  • Regie

    Didi Cheeka, Vinzenz Hediger

  • 2024 120 Min. / Installation

  • Originalsprache

    Ton

  • Kino

    migas, a listening bar

    zu dem Kalender
  • Eintritt frei Im Loop bis 18:00

Im Geiste des Dritten Kinos entstand eine nicht-visuelle Untersuchung der grundlegenden Widersprüche, die bei dem Versuch aufgeworfen werden, eine neue Nation nach dem Bild des ehemaligen Kolonialisten zu errichten: Neokolonialismus. Es beginnt mit der Gewinnung von Rohstoffen – Kohle – und berührt am Rande das, was in den globalen Filmwissenschaften normalerweise ausgeklammert wird: Wie das Kino mit dem Kolonialismus verflochten ist. Hauptaugenmerk dieser Reise in die akustische Vergangenheit ist die Frage, wie Archivierungspraktiken das politische Imaginäre einer ehemaligen Kolonie entschlüsseln könnten. Unter Verwendung von Klängen (und Texten) aus Nigerias Nationalem Film-, Video- und Tonarchiv versucht diese Klanginstallation, Tonaufnahmen als Belege dessen aufzufassen, was man das akustische Imaginäre des „postkolonialen“ Nationalstaats nennen könnte: Sowohl in der Aufzeichnung staatlicher Protokolle und Rituale als auch als Archiv der Möglichkeiten, sich unterschiedliche Vergangenheiten und Zukünfte dieses Nationalstaats vorzustellen. Angesichts der Tatsache, dass das Dritte Kino in den 1960er- und 1970er-Jahren aus dem Widerstreit zwischen Filmemacher*innen der sogenannten Dritten Welt und den ihnen feindselig gegenüberstehenden gesellschaftlichen Formen – Kolonialismus und Neokolonialismus – entstand, stellt sich die Frage, welche Kontinuitätslinie sich zwischen der zeitgenössischen (Ton-)Archivierungspraxis der „Dritten Welt“ und dem Dritten Kino ziehen lässt, das aus dem antikolonialen Kampf um nationale Befreiung hervorging? Was bedeutet es, das Dritte Kino in Hinblick auf dieses Tonarchiv zu betrachten?

Didi Cheeka ist ein nigerianischer Filmemacher und Filmkritiker. Er ist Herausgeber der Lagos Film Review und Mitbegründer und Kurator der Lagos Film Society, einem alternativen Kinozentrum, das sich der Gründung des ersten Arthouse-Kinos Nigerias widmet. Er ist zudem künstlerischer Leiter des Decasia Festivals, das er in Zusammenarbeit mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst gegründet hat. Cheeka kümmert sich derzeit um die Digitalisierung des wieder aufgefundenen nationalen audiovisuellen Archivs von Nigeria. Er ist Alumnus von Berlinale Talents, lebt und arbeitet hauptsächlich in Lagos.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds