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Symposium "Accidental Archivism. Shaping Cinema’s Futures with Remnants of the Past"

Filmstill: Ein Mann ist dabei, einen Baum zu fällen.

Sa 10.06.
10:00

10.00–11.15: Cinékinships: Creating New Networks of Film Culture
Mit Filipa César, Catarina Simão, Michael Zryd (York University) Moderation: Erica Carter (King’s College London)
Der Begriff ciné-kinships wurde aus kollaborativer und transnationaler Archivarbeit in Guinea-Bissau heraus geboren. Wenn man in die Archive eintaucht, stößt man auf Beziehungen und Zusammenhänge, die zuvor im Verborgenen lagen. Ein „accidental archivist“ ist nie allein: Um Archive zu erschließen, braucht es Verbündete, deren multiperspektivischer Zugang zum Archiv dessen eigene Multiperspektivität zum Vorschein bringt. Die Diskussionsrunde befasst sich mit Netzwerken und Solidargemeinschaften, die die Komplexität der Archive erfassen und produktiv machen.

11.30–12.45: The Vast Domain of Unseen Films: Mapping the Cinema We Never Knew (and Probably Never Will)
Hadi Alipanah (Cinema-ye Azad)/Afsun Moshiry, Sema Çakmak (Goethe-Universität Frankfurt), Almudena Escobar López (Toronto Metropolitan University) Moderation: Mohammad Shawky Hassan
In einem Essay von 1993 sprach der Kurator, Filmemacher und Schriftsteller Eric de Kuyper vom „weiten Feld des Kinos als Nicht-Kunst“, das in Archiven wie dem niederländischen Filmmuseum aufbewahrt wurde, dessen Direktor er bis 1992 war. Jenseits des Kanons, der oft nur in Fragmenten und Bruchstücken erhalten bleibt, bilden Bildungs-, Industrie- und wissenschaftliche Filme sowie kleinere Dokumentarfilme den Großteil dessen, was wir im weitesten Sinne als Kino bezeichnen könnten. 30 Jahre später stellt sich die Frage: Wie viel von diesem ungesehenen Kino kennen wir heute, und wie viel mehr ungesehenes Kino gilt es noch zu entdecken?

14.30–15.45: Retrieving Women’s Work in Egypt, Indonesia, and Nigeria
Mit Justina Omojevwe Akporherhe (Nigerian Film Corporation), Tamer El Said (Cimatheque – Alternative Film Centre), Julita Pratiwi & Lisabona Rahman (Kelas Liarsip), Moderation: Sonia Campanini
Dieses Panel beleuchtet verschiedene archivarische Methoden, die die in den Archiven verborgenen Erinnerungsspuren an die Arbeit von Frauen aufdecken. Die Suche nach verborgenen Werken von Filmemacherinnen sowie nach Filmen über die Ungleichheit sozialer Geschlechter (anhand von drei Fallstudien) eröffnet nicht nur die Möglichkeit, die Rolle der Frau in der Filmgeschichte ihrer jeweiligen Länder richtigzustellen, sondern bietet auch neue Perspektiven auf die Position des Globalen Südens innerhalb der Geschichte des Weltkinos.

16.00–17.15: Lost Platforms: Accidental Archivism and the Overpromise of Technology
Mit Özge Çelikaslan, Philipp Dominik Keidl (Utrecht University), Jasmina Metwaly Moderation: Vinzenz Hediger
Plattformen und Portale versprechen unbegrenzten Zugang zu bewegten Bildern. Mit digitalen Formaten kann die gesamte Filmgeschichte potenziell per Mausklick verfügbar gemacht werden. Zumindest erscheint es so. Doch weder Netflix noch YouTube haben ein solches Versprechen eingelöst, sondern vielmehr den Filmmarkt auf signifikante Weise umgeformt. Kleinere Filmarchive und neue Strategien, wie etwa die des koreanischen nationalen Filmarchivs, all seine restaurierten Bestände auf YouTube zu stellen, weisen jedoch den Weg für eine andere Nutzung digitaler Plattformen.

17.30–18.45: I Never Wanted to Be an Archivist: Accidental Archivism and Biographical Turning Points
Mit Mila Turajlić, Rebecca Ohene-Asah (University of Ghana), Didi Cheeka (Lagos Film Society), Moderation: Vinzenz Hediger
​​​​​​​„Archival accidents“ sind biografische Zufälle. Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivisten*innen werden zu Archivar*innen, weil ihre Neugier sie dazu führt, Filme zu entdecken, die nicht nur ihre Fragen beantworten, sondern auch neue aufwerfen und ihre Aufmerksamkeit fordern. Welche Erkenntnisse können aus solchen bahnbrechenden – oft lebensverändernden – Ereignissen gezogen werden?

Das Symposium "Accidental Archivism" wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von CEDITRAA.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)