The Un-War Space Installation

In ihrem Forschungsprojekt Un-war Space über Verstrickungen von Kriegs- und Nicht-Kriegsräumen arbeitet Armina Pilav gegen eine singuläre Vorstellung von der „zerstörerischen Metamorphose“ (Zoran Doršner, 1994) der Stadt Sarajevo an, die sich zwischen 1992 bis 1996 im Zustand der Belagerung befand. Als Alternative präsentiert sie ein performatives Archiv in Form eines komprimierten, speziell entwickelten Ausstellungsgeräts. Als eine Art prozessuale Denkmaschine bezeugt dieses, wie Bürger*innen den Krieg durch räumliche (Re-)Aktionen und (Re-) Nutzungen verfügbarer architektonischer und nichtarchitektonischer Materien sinnbildlich rückgängig gemacht haben. Das Archiv enthält Video- und Tondokumente, Fotografien, Architekturzeichnungen und das Un-war Lexicon. Es bleibt absichtlich unvollendet, damit es stetig um fortlaufende und aktuelle Zeugnisse erweitert werden kann. So betont es die politische Notwendigkeit eines kollektiven (Neu-)Denkens des Krieges in Sarajevo und anderer gewaltsamer Konflikte in der Welt.