Di 05.07.
18:00
Regie
Isidore Isou
Frankreich / 1951
120 Min.
/ 35 mm
/ OmE
Originalsprache
Französisch
Kino
Arsenal 1
zu den Ticketszu dem Kalender18.00: Vortrag von Bernhard Groß (Eintritt frei) 20.00: Filmvorführung
Pier Paolo Pasolinis Verhältnis zu den Neoavantgarden der Nachkriegszeit ist äußerst angespannt; deutlich wird dies etwa, wenn einer ihrer führenden Vertreter*innen in Italien, Edoardo Sanguineti, Pasolini nach seiner Ermordung 1975 hinterherruft: „Endlich sind wir es los, dieses Überbleibsel aus den 50er Jahren.“ Die Spannung ist umso erstaunlicher, als auch die westeuropäischen Neoavantgarden durchaus kapitalismuskritisch auftreten und sich einem dezidiert politischen Anspruch ihrer Kunst verschreiben. Der Filmwissenschaftler Bernhard Groß erschließt in seinem Vortrag „Der Geifer des Autors. Filmende Schriftsteller, Lettristen und ihre Manifeste“ die Zusammenhänge dieser intellektuellen ,Feindschaft‘ am Beispiel der Arbeit von Isidore Isou, der wie Pasolini in den 50er Jahren von der Literatur zum Film kommt. Im Anschluss zeigen wir den Film TRAITÉ DE BAVE ET D’ÉTERNITÉ (Isidore Isou, F 1951). (Hannes Wesselkämper)
Die Cinepoetics Lectures sind eine Reihe der gleichnamigen Kolleg-Forschungsgruppe an der Freien Universität Berlin.