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Filmstill aus UN PRINCE: Zwei Männer, die sich leidenschaftlich küssen. Im Hintergrund Wald und Nebel.

Fr 14.06.
20:00

Der Regisseur Pierre Creton ist selbst auch Landwirt; Pflanzen, Tiere und das bäuerliche Leben waren schon immer integraler Bestandteil seines Werks. UN PRINCE ist daher keine Ausnahme, markiert jedoch eine Art Durchbruch für Creton: 2023 wurde er in die Top Ten der Cahiers du Cinéma-Jahrescharts aufgenommen. Erzählt wird die Geschichte von Pierre-Joseph, einem jungen Gärtnerlehrling, sowie verschiedener Menschen, mit denen er in der windumtosten Normandie in Kontakt kommt: ein Bo­taniklehrer, der Chef einer Gärtnerei, ein mysteriöser indischer Prinz – Begegnungen, die sich oft sexuell entwickeln. In dieser ländlichen Gegend schlafen Männer ganz selbstverständlich mit Männern, Altersunterschiede spielen nicht die geringste Rolle, und die Natur ist eine unerschöpfliche Quelle erotischen Potenzials: Sperma, das nach einem Tag im Wald nach Bucheckern schmeckt, Zeichnungen, die botanische Motive mit erigierten Penissen kombinieren, der unwiderstehliche Nervenkitzel der Jagd. Wegen Cretons lässig entgrenzter Auffassung vom Begehren besitzt seine wehmütige, spielerisch-transgressive Autofiktion – größtenteils aus dem Off erzählt (u.a. mit der Stimme von Mathieu Amalric) – eine sanft utopische Dimension. (jl)

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