Utopia

Decentering/City: Eine zum klaustrophobischen Bordell umgestaltete Wohnung im unwirtlichen West-Berlin: Im gesellschaftlichen Abseits schaffen fünf Frauen unterschiedlicher Altersstufen für einen sadistischen Zuhälter (Manfred Zapatka) an. Sie werden von ihm überwacht, gegeneinander ausgespielt und immer wieder grausam bestraft. Schonungslos konzentriert und drastisch beschreibt Saless Macht- und Gewaltstrukturen, seziert Ausbeutungs- und Abhängigkeitsverhältnisse, die zwangsläufig ihrer Entladung zustreben. „Man kann UTOPIA durchaus als einen Horrorfilm beschreiben. Wichtig ist dabei allerdings, dass der Schrecken weniger damit zu tun hat, was Saless zeigt, als damit, wie er es tut. Es ist ein Terror der Form. Was den Film so eindrücklich macht, sind Wiederholungsstrukturen, die die Rituale des Bordelllebens betreffen, aber auch die distanziert-kaltblütige Kameraarbeit.“ (Lukas Foerster)