Werkstattbericht und Filmvorführung »Auf den Spuren einer kolonialen Filmsammlung«

Im Verlauf einer ethnografischen Expedition in den Kongo zwischen 1911 und 1913 trug der Belgier Armand Hutereau etwa 8.000 Objekte aus der Kolonie für das Königliche Museum für Zentralafrika zusammen. Die Sammlung umfasst Tonaufnahmen, Instrumente und Fotografien ebenso wie einzigartiges Filmmaterial, das Szenen aus dem Alltagsleben in Belgisch-Kongo zeigt. Vom Expeditionskollegen Vandenbrouck zu 80 kurzen Nitrofilmen geschnitten, wurden sie zunächst im Museum und später in der Cinémathèque Royale de Belgique aufbewahrt. Die frisch digitalisierten Aufnahmen bildeten die Grundlage von Sarah Vanagts Dokumentarfilm ›Les Porteurs‹ (BE 2022), der ihren kolonialen Kontext hervorhebt. Im Anschluss an die Zusammenarbeit mit Vanagt wurden erste Schritte unternommen, um den Schauplatz der Filmsegmente ausfindig zu machen und Hutereaus Reiseweg zu rekonstruieren. Bei dieser Veranstaltung sollen einige dieser Fragmente sowie ein Ausschnitt aus ›Les Porteurs‹ gezeigt werden.