Di 17.09.
16:00
Regie
Dana Iskakova, Saodat Ismailova
2024 10 Min. / Videoinstallation
Kino
Gerichtstraße 53
zu dem KalenderEintritt frei
Den Fokus vom Visuellen zum Auditiven verschiebend, erforscht WHOSE VOICE IS THIS? die zentralasiatischen Bestände des Arsenal-Archivs. Der Film erkundet die Entwicklungen des Tons, der Sprache sowie der Musik im lokalen Kino der 1960er- bis 1990er-Jahre. Indem wir den Sorgen der Figuren über die Nachsynchronisation zusätzlich zu den Klangwelten und den Tonspuren folgen, können wir dem Einfluss der sowjetischen Ideologie nachspüren, ihrer allmählichen Abschwächung und dem Beginn der Freiheit der Perestroika. Obwohl das Archiv mit seinen 45 Werken aus Zentralasien nicht die gesamten politischen und gesellschaftlichen Schichten der Region abbilden kann, bietet es dennoch eine wertvolle Grundlage, um zu analysieren, wie sich in der tonalen Entwicklung weitreichende und sich über drei Jahrzehnte erstreckende Veränderungen widerspiegeln.
Dana Iskakova, geboren 1997 in Almaty (Kasachstan), ist Künstlerin und Kulturarbeiterin. Sie studierte Finanzwesen an der International IT University und freie Kunst am Smolny College. Als Teil eines von Saodat Ismailova initiierten Projekts nahm sie am öffentlichen Programm der DAVRA Forschungsgruppe der documenta 15 in Kassel (2022) teil und trug auch zu deren Publikation bei. 2023 stellte Iskakova das gedruckte Magazin „If“ vor, das sich mit fiktionaler zeitgenössischer Kunst befasst und dessen erste Ausgabe in Zusammenarbeit mit dem MATA-Kollektiv entstand. Ihre Arbeit fokussiert sich auf teilhabende „imaginäre“ Kunst und erforscht menschliche Wahrnehmungen und Vorstellungen.
Saodat Ismailova ist eine usbekische Filmemacherin und Künstlerin, die Abschlüsse vom Staatlichen Kulturinstitut Taschkent und der Le Fresnoy erworben hat. Ihre Forschungen befassen sich ebenso mit dem indigenen Wissen und den tradierten spirituellen Praktiken Zentralasiens wie auch mit der modernen Geschichte Usbekistans, was sich vor allem im Zusammenfügen von Archivmaterialien aus der Filmgeschichte des Landes äußert. Auf ihre Initiative hin wurde 2021 in Zentralasien die Forschungsgruppe DAVRA gegründet. 2022 nahm sie an der 59. Biennale in Venedig teil und präsentierte eine Arbeit auf der documenta 15 in Kassel. Ihr neuester, von der Fondazione In Between Art Film für die Biennale in Venedig 2024 in Auftrag gegebener Film Melted Into the Sun wurde in der Gruppenausstellung Nebula gezeigt. Ihre Arbeiten sind unter anderem Teil der Sammlungen des Stedelijk Museum, Amsterdam sowie des Centre Pompidou, Paris.