Di 29.08.
20:00
Regie
Andrej Tarkovskij
UdSSR / 1975
106 Min.
/ 35 mm
/ OmeU
Kino
Arsenal 1
zu den Ticketszu dem KalenderDem Unbewussten des Kinos ist es wohl geschuldet, dass der autobiografische Schlüsselfilm Tarkovskijs mit der Szene einer Hypnose-Behandlung einsetzt, die eine psychoanalytische und vielleicht auch sinnbildliche Interpretation nahelegt. „Aus Charkov“, antwortet ein junger Mann auf die Frage der Therapeutin, woher er denn komme. Ein ukrainischer Stotterer, der lernt, „Ich kann sprechen“ zu sagen! Von verborgenen Herkünften, verdrängten Erinnerungen und Ängsten handelt dieses streng verrätselt komponierte Werk; von der Verbindung des Privaten mit den Zeitläuften der politischen Geschichte; von der Beziehung zur Mutter in den 30er Jahren und der zur geschiedenen Gattin in den 70er Jahren (Margarita Terechova in einer Doppelrolle). Tarkovskijs Spiegelkabinett-Trip zum multiplen Ich läuft über das Bild der eigenen Mutter (Marija Višnjakova) und die Stimme des Vaters (Arsenij Tarkovskij), jenes Dichters, dessen familiäre Wurzeln in die Ukraine führen. (bw)