1979: Im Iran wird der Schah gestürzt, die Islamische Republik entsteht; parallel eskaliert mit dem sowjetischen Einmarsch der Bürgerkrieg in Afghanistan. Das Buch "Kabul/Teheran 1979ff – Filmlandschaften, Städte unter Stress und Migration" (Hg. Sandra Schäfer, Jochen Becker, Madeleine Bernstorff, metroZones, b_books 2006) präsentiert Geschichte(n) von iranischen und afghanischen Filmemachern und Künstlerinnen von 1979 bis heute, bündelt Beiträge zur städtischen Gesellschaft der beiden Millionenstädte sowie aus den Flüchtlingslagern im Grenzgebiet der benachbarten Länder und berichtet von feministischem Widerstand, kultureller Produktion und städtischen Überlebenspraxen. Der selten gezeigte Film AFGHANISTAN 1362. ERINNERUNGEN AN EINE REISE, ein eindrucksvolles filmisches Tagebuch von Volker Koepp (1985), zeigt die sozialen Verhältnisse in Stadt und Land vier Jahre nach der sowjetischen Invasion, und meldet Zweifel an, ob Veränderungen in Afghanistan von einer äußeren Macht und mit kriegerischen Mitteln herbeigeführt werden können. Auf Grundlage dieses Filmes möchten die Herausgeberinnen die Konflikte in der derzeitigen Gesellschaft Afghanistans diskutieren. (6.12.)
Hinweisen möchten wir auf eine Veranstaltung in der Akademie der Künste (Hanseatenweg), wo am 28.11. um 20 Uhr eine Diskussion der HerausgeberInnen mit dem Soziologen Asef Bayat und der Journalistin Nasrin Bassiri zur Revolution in Teheran 1979 und ihren Folgen stattfindet. Gezeigt wird der Film "Le mouvement des femmes iraniennes – année zéro" über die Frauendemonstrationen um den 8. März 1979. (M. Bernstorff )