Ein Kreuzfahrtschiff, so würde man meinen, war im real existierenden Sozialismus der DDR nicht vorgesehen. Doch weit gefehlt: Das Kreuzfahrtschiff „MS Völkerfreundschaft“ fuhr von 1960 bis 1985 im Auftrag des FDGB der DDR zur See, vor allem verdienstvolle Arbeiter erhielten die Reise als eine Art Auszeichnung. Ulrike Knorr entführt uns in ihrem Film MS VÖLKERFREUNDSCHAFT (D/Belgien 2005) auf eine imaginierte Reise entlang der alten Reiseroute in Richtung Leningrad. Anhand von Erinnerungen ehemaliger Besatzungsmitglieder und Passagiere, gefundenem Super-8-Material aus den 70er Jahren und Aufnahmen von heute sowie durch Auszüge aus Bordtagebüchern entsteht ein Bild der schwimmenden Insel, das glückliche private Momente genauso enthält wie den allgegenwärtigen Staat im Hintergrund. Eine Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte ist auch Ulrike Knorrs Debütfilm GRENZSTEINE (2001), den wir als Vorfilm zeigen. (30.9.) Eine Zusammenarbeit mit Radio EINS
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