Wir setzen die Filmreihe fort, die ein Seminar der Humboldt-Universität begleitet, das von Prof. Dr. Inge Stephan und Alexandra Tacke geleitet wird:
Andres Veiels Film BLACK BOX BRD (D 2000) stellt die Lebensläufe zweier höchst unterschiedlicher Männer nebeneinander, die doch aufs engste miteinander verknüpft sind. Am 30. November 1989 wurde Alfred Herrhausen, Vorstandschef der Deutschen Bank, von der RAF ermordet. Im Jahr 1993 kommt der RAF-Terrorist Wolfgang Grams in Bad Kleinen bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben. Andres Veiels Film fragt detailliert nach den Werdegängen, den Überzeugungen und Idealen von Herrhausen und Grams und lässt Hinterbliebene und politische Weggefährten zu Wort kommen. (5.12.)
Lutz Hachmeister zeichnet in SCHLEYER. EIN DEUTSCHES LEBEN (D 2002) Hanns Martin Schleyers (1915–1977) Lebenslauf als exemplarisch deutschen nach. Akribisch recherchiert, entfaltet sich das Bild eines kumpelhaften Mannes, der im Nationalsozialismus wie auch in der Bundesrepublik reüssierte. Nach seinen Anfängen als Corpsstudent in Heidelberg machte er Karriere im besetzten Prag, wo er zunächst das Studentenwerk und dann den Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren leitete. Nach Ende des Krieges war er mehrere Jahre in Internierungshaft, bis er 1951 bei Daimler Benz seine steile Laufbahn wieder aufnahm. Familie, Freunde, Weggefährten und politische Gegner setzen die vielen Facetten seiner Persönlichkeit zusammen, deren Leben und Wirken so eng mit der deutschen Geschichte verknüpft ist. (12.12.)