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Mit LA DENTELLIÈRE (Die Spitzenklöpplerin, CH/F/BRD 1977) von Claude Goretta gelang der jungen Schauspielerin der internationale Durchbruch. Isabelle Huppert brilliert in der Rolle der unscheinbaren, in sich gekehrten 18-jährigen Pomme, die kaum ein Wort spricht und nie etwas fordert. Als die vorsichtige Liebesbeziehung mit einem Philosophiestudenten aufgrund der sozialen Differenzen und der Unvereinbarkeit ihrer Sprachen ein frühes Ende nimmt, kommt sie über diese Verletzung nicht hinweg. Ihr direkter Blick in die Kamera am Ende des Films, der ihre ganze Geschichte wortlos auf den Punkt bringt, ist unvergesslich – und unfassbar intensiv gespielt. "Leicht könnte diese Figur der Spitzenklöpplerin flach und farblos erscheinen. Isabelle Huppert gibt der vegetativen Selbstverständlichkeit und dem mädchenhaften Ernst jedoch eine Tiefe, die sofort gefangen nimmt. Ihre langsam fließenden Bewegungen und die ruhigen ausgewogenen Gesten lösen beim Zuschauer eine nachhaltige Verstörung aus." (K. Prümm) (11.3., in Anwesenheit von Isabelle Huppert, & 13.3.) Im zweiten Teil des Abends präsentieren wir in Berliner Erstaufführung Werner Schroeters Film DEUX (F/D 2002), in dem Isabelle Huppert in einer anspruchsvollen Doppelrolle zu sehen ist. Der Film ist – nach "Malina" und "Poussières d'amour" – das dritte gemeinsame Projekt von Huppert und Schroeter. Werner Schroeter schrieb die Rollen für diese "surrealistische Autobiografie" explizit für Isabelle Huppert, die er als die für seine Visionen ideale Schauspielerin bezeichnet. DEUX erzählt die Geschichte der adoptierten Zwillingsschwestern Magdalena (Isabelle Huppert) und Maria (Isabelle Huppert), die getrennt voneinander aufwachsen und nichts von der Existenz der anderen wissen. In einer Collage von kurzen Episoden aus dem Leben der beiden Frauen und ihrer Mutter (Bulle Ogier) lässt der Film auch biografische Elemente Schroeters einfließen und wirkt so wie ein abstraktes Fragment seiner ganz eigenen Weltsicht. (11.3.) Für ihre großartige schauspielerische Leistung in Michael Hanekes DIE KLAVIERSPIELERIN (F/Österreich 2001) hat Isabelle Huppert zum zweiten Mal (nach 1978 für "Violette Nozière") die Goldene Palme als beste Darstellerin in Cannes gewonnen. Von Selbstverstümmelung, Eifersucht und anderen Grausamkeiten, die das Zusammenleben von Menschen mit sich bringen kann, erzählt diese Verfilmung des Romans von Elfriede Jelinek. Die Wiener Klavierlehrerin Erika Kohout (Isabelle Huppert) lebt in einer höllischen Symbiose mit ihrer dominanten Mutter (Annie Girardot). Das bizarre Paar teilt Tisch und Bett. Den Unterricht am Konservatorium gibt sie kalt, emotions- und gnadenlos, ganz auf die Arbeit an der Unterwerfung ihrer Schüler konzentriert. Einer ihrer Studenten verliebt sich in sie, und beinahe zeigt sie Gefühle; doch alles, was sie letztlich vermag, ist, ihn für ein Sado-Maso-Spiel zu trainieren. (15.3.) Eine Foto-Ausstellung mit Porträts von Isabelle Huppert (u.a. von Robert Doisneau, Raymond Depardon, Nan Goldin, Robert Frank und Helmut Newton) ist vom 10. März bis zum 23. April in der Galerie C/O Berlin zu sehen.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Bureau du cinéma der Botschaft von Frankreich und mit dem Bureau du film français/Ministère des Affaires Etrangères.

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