Nicht ein japanischer, sondern ein Schweizer Regisseur steht in diesem Monat im Zentrum des Japanischen Filmclubs. Daniel Schmid, der in diesem Sommer mit 65 Jahren verstorben ist, erschuf mit THE WRITTEN FACE (Das geschriebene Gesicht, Schweiz/Japan 1995) eine faszinierende Annäherung an den japanischen Kabuki-Star Tamasaburo Bando in vier ineinander übergreifenden Akten. "THE WRITTEN FACE, das geschriebene Gesicht, ist weder ein Film über Japan noch über das Kabuki-Theater. Wir wussten um die vorgegebene Systematik des Unbegreiflichen, die verspiegelte Fremde, das nie wirklich Hineingelangen in diese Welt. Wir waren immer ‚drinnen vor der Tür‘. THE WRITTEN FACE spielt in einem Kabinett der Zeichen, wo die Verwandlung eines Gesichtes auch eine Zeichenverschiebung bedeutet. Dem Aufzeigen dieser Verschiebungen und Risse einer Maske, eines geschriebenen Gesichtes, galt unser Versuch. Dem Andeuten von ein paar Zeichen einer fremden Welt, unfähig, sie wirklich zu begreifen." (Daniel Schmid) (18.12.)