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Wir setzen die Reihe fort mit Beispielen aus dem frühen Werk von Federico Fellini, dazu zeigen wir auch die exzentrische Satire TOTO, PEPPINO E LA DOLCE VITA von Sergio Corbucci (1961) mit dem genialen Volksschauspieler Totò in der Hauptrolle.
Es folgen Filme von Visconti, Antonioni und Pasolini, die dem italienischen Kino in den 50er und 60er Jahren neue Impulse gaben. Von Visconti laufen SENSO (1953), ein Historienfilm im Opern-Format, und IL GATTOPARDO (Der Leopard, 1962), ein Sizilien-Fresko nach dem Roman von Lampedusa. Von Antonioni zeigen wir IL GRIDO (Der Schrei, 1957), einen großen Klassiker, einen Kult-Film, vielleicht ist IL GRIDO der schönste Film dieses Regisseurs überhaupt, sowie L’AVVENTURA (1959), der die Meinungen spaltete und einen neuen Erzählstil begründete. Bei Pasolini fällt es schwer, aus seinem Werk auch nur drei einzelne Filme hervorzuheben – ACCATTONE (1961), Pasolinis Erstling, ist der Beginn einer neuen Poetik des Kinos, UCCELLACCI E UCCELLINI (Große Vögel, kleine Vögel, 1965) ist unverzichtbar wegen des sprechenden Raben und TEOREMA (1968) ist eine beeindruckende Metapher auf die Gegenwart und die Sehnsucht der Menschen nach Erlösung; in der Rolle des Dienstmädchens überstrahlt die großartige Schauspielerin Laura Betti diesen Film.
Der Rest des Kapitels veranschaulicht verschiedene andere Strömungen des italienischen Kinos der 60er Jahre bis hin zum Genre des Italowesterns.
Das Kapitel französischer Film von 1945 bis 1970 gliedert sich in zwei Teile, den Abschnitt vor Beginn der Nouvelle Vague sowie dann die Zeit der Nouvelle Vague selbst (und ihre Folgen). Der französische Nachkriegsfilm enthält unbestreitbare, heute teils vergessene Meisterwerke, Klassiker der Literatur, Stoffe aus Mythologie und Legende, aber auch Rückblicke auf Krieg und Widerstandsbewegung sowie realistische Gegenwartdramen. Herausragend sind Cocteaus ORPHEE (1950) sowie Jacques Tatis DIE FERIEN DES MONSIEUR HULOT (1953), das Beispiel eines bizarren, aber einzigartigen und unvergesslichen kinematografischen Humors. Max Ophüls und Robert Bresson sind weitere markante Figuren aus der französischen Filmgeschichte, strenge Stilisten, ja, Ästheten und raffinierte Erzähler, die eine eigene Spur im französischen Kino hinterließen, schließlich auch Jacques Demy (der Autor von Musicals) und Jean Pierre-Melville, Regisseur der Gangsterfilm-Ikone LE SAMOURAI (1967). Auch dem Ethnologen und Dokumentarfilmer Jean Rouch widmen wir ein Programm mit kürzeren Filmen, er darf keineswegs vergessen werden und spielte eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Nouvelle Vague.
Diese trat Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre ins Leben, mit den ersten Werken einer neuen Generation von Regisseuren, die zumeist von der Kritik herkamen, zu ihnen gehörten Claude Chabrol, François Truffaut, Jacques Rivette, Jean Luc Godard und Alain Resnais. Es vollzog sich durch ihr gemeinsames Auftreten nicht nur ein Generationenwechsel im französischen Film („Papas Kino ist tot“, lautete der Slogan der Nouvelle Vague), sondern auch eine Revolutionierung filmischer Ästhetik und filmischen Erzählens, die weit reichende Auswirkungen auch außerhalb von Frankreich hatte. Wir zeigen einige der wichtigsten Werke dieser Epoche, darunter Truffauts LES 400 COUPS (deutscher Verleihtitel „Sie küssten und sie schlugen ihn“, 1959) und Godards A BOUT DE SOUFFLE (Außer Atem, 1960) sowie zwei Filme von Alain Resnais, HIROSHIMA MON AMOUR (1959) und L’ANNEE DERNIERE A MARIENBAD (Letztes Jahr in Marienbad, 1961). In diesen Abschnitt gehörte auch CLEO DE 5 A 7 (Cléo von 5 bis 7, 1961) von Agnès Varda, aber der Film ist zur Zeit nicht beschaffbar. Wir zeigen Agnès Varda im Kapitel Frankreich nach 1970. Schließlich folgen einige Beispiele späterer Strömungen aus den 60er Jahren – ein Film von Eric Rohmer, stellvertretend für viele, sowie der berühmte, scharfe und kritische Dokumentarfilm LE CHAGRIN ET LA PITIE (Titel der autorisierten deutschen Fassung „Das Haus nebenan“) von Marcel Ophuls über das Frankreich der Okkupationszeit (1969), schließlich eine Zusammenstellung von Dokumentarfilmen vom Mai ’68 (darunter die CINE-TRACTS), ergänzt durch LA JETEE (1962) von Chris Marker und Alain Resnais’ Film über die Welt der Konzentrationslager, NUIT ET BROUILLARD (Nacht und Nebel, 1955) mit der Musik von Hanns Eisler. Einer der schönsten Dokumentarfilme vom Mai ’68 ist übrigens LA REPRISE DU TRAVAIL AUX USINES WONDER – das in Realzeit und Cinéma-vérité-Technik aufgenommene Protokoll einer Diskussion vor dem Eingang einer Fabrik, die nach langem Streik die Arbeit wieder aufnehmen soll. Wir haben diesen Film, einen Meilenstein des Dokumentarismus, in unser Kurzfilmprogramm aufgenommen.
In der zweiten Augusthälfte beginnen wir das Kapitel USA 1945–1970. Hier präsentieren wir eine Reihe berühmter Klassiker von William Wyler, Fred Zinneman, John Huston, John Ford, Howard Hawks, Nicholas Ray, Billy Wilder, Sam Fuller, Roger Corman und Alfred Hitchcock. Ein großes Panorama der verschiedensten Genres, Stile und Handschriften entfaltet sich, jeder Film ist ein Ereignis oder eine Sternstunde, nicht zu vergessen sind die großen Schauspielerpersönlichkeiten aus dieser Epoche des US-Kinos, wie Humphrey Bogart, John Wayne, Gary Cooper, Grace Kelly, Lauren Bacall, James Stewart, Kim Novak, Gene Kelly, Cyd Charisse, Gloria Swanson und Joan Crawford. Im nächsten Monat werden wir das Kapitel fortsetzen und vervollständigen.

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