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Sein neuer Film SCHUSS! ist ein Dokumentarfilm über den Wintersport, über die industrielle Herstellung von Aluminium und über das Kino, seine Geschichte und sein Material. Anhand dieser Themen ruft Rey bedeutende Stationen der Industrie- (und Kultur-)geschichte des 20. Jahrhunderts in Erinnerung und stellt sowohl Fragen zum Verhältnis zwischen Staat und Industrie, als auch zwischen Kino und Publikum. (31.5.)
Wir haben beide Filme im Forum präsentiert. Fasziniert haben sie uns als überzeugender Gegenbeweis für die historisch gewordene These, der (selbstbezogene) Experimentalfilm und der (aufklärende) politische Film würden sich gegenseitig ausschließen. So präsentiert Nicolas Rey auch anlässlich der Premiere seines Doppelprogramms LES SOVIETS PLUS L'ÉLECTRICITÉ und SCHUSS! weitere Filme, die für ihn eine solche Verweigerung der Genrezugehörigkeit, die sich zwischen Form und Inhalt abspielt, zum Ausdruck bringen: Jean-Marie Straubs und Danièle Huillets ZU FRÜH ZU SPÄT (1980) ist das perfekte Beispiel für einen Film, der präzise mit politischem Inhalt umgeht und der gleichzeitig auf formalen Prinzipen aufbaut, indem er in brechtianischem Sinne historische Texte mit zeitgenössischer Realität kombiniert. (30.5.) Die beiden bedeutenden Vertreter des neuen französischen Experimentalfilms Mahine Rouhi und Olivier Fouchard arbeiten ganz anders als ihre älteren Kollegen. All ihre Filme entstanden in ihren selbst organisierten Kopierwerken. Ihre Arbeiten entstammen technischen Experimenten mit dem Medium, bei der Entwicklung, an der optischen Bank, etc. Sie probieren so viel aus, wie Künstler eben können, bevor sie eine Arbeit endgültig fertig stellen. Was sie dabei so besonders macht, ist ihr sehr feinfühliger und kluger Bild- und Ton-Schnitt, mit einem unglaublichen Gespür für den Fluss der Zeit, pointiert durch die Aura von Mahine Rouhis spärlichen Kommentaren. Wir zeigen TAHOUSSE (2005), VITRAIL (EFFACEMENT/DISPARITION) (2004), PTKHO (2001), DIDAM (1999-2000), NÛR (Cosmos Spiritus/NÛR VERSION 1) (2005) (1.6.) Das formal-politische Kino von Straub/Huillet als auch das Experimentierlabor von Rouhi/Fouchard haben etwas Entscheidendes gemeinsam: Sie versetzen das Publikum in ein sehr besonderes und rares Verhältnis zum Kino und zur Welt.

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