No Matter How Bright the Light, the Crossing Occurs at Night
"No Matter How Bright the Light, the Crossing Occurs at Night" ist eine kollaborativ entwickelte Ausstellung mit Produktionen von Natascha Sadr Haghighian, Judith Hopf/Deborah Schamoni und Ines Schaber, die sich auf unterschiedliche Aspekte des Gespenstischen beziehen. Dabei geht es weniger darum, Gespenster sichtbar zu machen, sondern um die Umstände des Verschwindens und Unsichtbarseins – also um Verhältnisse, die Gespenster hervorbringen. Es ist auch eine Ausstellung über Gespenster der Kunst: über das Phantasma des Alles-Repräsentieren- Könnens, über Medialität als Beschwörung und Bannung, animierte Körper, subjektive Prothesen und die "unmögliche" Notwendigkeit eines Realismus des Gespensts, eines Realismus der Abwesenheit. Wir begleiten die Ausstellung bis November, in diesem Monat mit einer Veranstaltung, die von Anselm Franke eingeführt wird: Mehr als gespenstisch erscheint die Geschichte der 1100 Philippinos, die 1904 zur Weltausstellung nach St. Louis in den USA gebracht wurden. So genannte "Primitive" aus der ganzen Welt wurden dort als Schreckgespenster ausgestellt, um die Errungenschaften der zivilisierten Welt zu würdigen. Marlon E. Fuentes zeichnet in seinem Film BONTOC EULOGY (1995) Spuren seiner eigenen Vorfahren nach, indem er die Geschichte eines Bontoc Igorot-Kriegers mit altem Archivmaterial verwebt: "He who does not look back from whence he came from will never ever reach his destination." POR PRIMERA VEZ (Zum ersten Mal, Octavio Cortázar, 1967) dreht die Blickrichtung um und lässt die Zivilisation zum Gespenst werden: Wandervorführer reisen mit einer mobilen Kinoapparatur in die ländlichen Provinzen Kubas, um Dorfbewohnern, denen das Erlebnis "Kino" völlig neu ist, Filme zu zeigen. (5.10.). – Mehr Infos zur Ausstellung in den KW – Institute for Contemporary Art unter www.kw-berlin.de.