Der Film MALEREI HEUTE (D 2005) von Stefan Hayn und Anja Christin Remmert bildet den Auftakt einer elfteiligen Filmreihe, die Heinz Emigholz im Rahmen seiner Lehre an der UdK im Wintersemester 2007/8 bei uns kuratiert und einleitet. "Seit der Mensch nicht von Brot allein lebt, ernähren sich Millionen von falschen Gedanken. Das Leben, die Welt und ihre Landschaften sind gezeichnet von deren Konsequenzen. Stefan Hayn setzt sich hin und aquarelliert die physischen Auftritte einer dieser exterritorialen Tabuzonen – Plakatwände – und muss dabei erleben, dass Werbeflächen vom Gesetz her geschötzte, geheiligte Bereiche sind, die sogar von Graffittikönstlern respektiert werden. So, als lebten wir nicht in einem laizistischen Staat. MALEREI HEUTE ist als performativer Akt im öffentlichen Raum, und in der filmischen Ausbreitung seiner Dokumente, der Beweis einer selten subversiven Kraft der Affirmation: die Sprachen des Kapitalismus wörtlich nehmen und malen wie Sonnenuntergänge – eine von Werbung gezeichnete, von falschen Gedanken öberzogene Welt als Erste Natur wahrnehmen, die erst einmal zu analysieren wäre, bevor man von einer zweiten redet." (Heinz Emigholz) (30.10.)