Egon Monk (1927–2007) wäre am 18. Mai 80 Jahre alt geworden. Ihm zu Ehren zeigen die Akademie der Künste und die Deutsche Kinemathek im Kino Arsenal am 20. Mai seinen Film DER AUGENBLICK DES FRIEDENS (D 1965). Der Film trägt biografische Züge, er wurde vom NDR in der Zeit produziert, als Monk dort Leiter der Fernsehspielabteilung war.
Egon Monk wuchs im Wedding auf und war Luftwaffenhelfer während des Zweiten Weltkriegs. Er besuchte die Schauspiel- und Regieschule der DEFA, später wurde er am Berliner Ensemble Assistent und Regisseur bei Bertolt Brecht. 1953 verließ er die DDR und ging nach Westberlin. Monk arbeite als Hörspielautor und -regisseur für den RIAS Berlin, bevor er 1957 zum NDR wechselte. Dort baute er die Fernsehspielabteilung auf, in der bekannte Regisseure wie Eberhard Fechner, Klaus Wildenhahn und Rolf Busch ihre ersten Filme realisieren konnten. Als Regisseur griff Monk Probleme der westdeutschen Wohlstandsgesellschaft auf: "Die Schwierigkeit besteht immer darin, dass die Realität als Prozess begriffen werden muss und dass es einen mühevollen Weg gibt, der in die Realität hinein zurückgelegt werden muss von dem, der versucht, sie darzustellen. Es muss erst zur Wirklichkeit vorgestoßen werden. Sie enthüllt sich nicht von selbst." Nach dem Weggang vom NDR im Jahr 1968 und einem Intermezzo als Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg arbeitete Monk als freier Autor und Regisseur. Sein letzter Film Die Bertinis (D 1988) war ein großer Fernseherfolg der 1980er Jahre.
Gerhard Schoenberner gibt eine Einführung in den Abend. Ernst Jacobi stellt die im Transit Buch Verlag neu erschienene Publikation "Regie Egon Monk. Von Puntila zu den Bertinis. Erinnerungen" vor. (Eva Orbanz) (20.5.)