Karger, Mitte 30, Stahlarbeiter im sächsischen Riesa und ewig jugendlicher Kleinstadtcowboy mit Jeansjacke, wird von seiner Frau verlassen. Doch auch nach der Scheidung versucht er stur, ihr und der gemeinsamen Tochter nahe zu bleiben. Als er dann wegen Stellenabbaus – das ehemalige VEB-Kombinat wird von einem französischen Konzern übernommen – auch seine Arbeit verliert, gerät sein Leben ins Wanken, und er sucht Halt in einer neuen Beziehung. Elke Haucks Spielfilmdebüt KARGER (D 2006) erzählt in atmosphärisch dichten Bildern und mit präziser, nahezu dokumentarischer Schilderung von einem Leben im Umbruch und von zahlreichen Abschieden. Liebe, Arbeit, Heimat – Veränderungen drastischer Art auf allen Ebenen prägen das Lebensgefühl in der ehemaligen Industriestadt. Die Filmemacherin ist zur Diskussion zu Gast. (12.5.)