Seine Filmauswahl beschreibt Jeff Wall wie folgt: "Die vier Filme, die ich ausgewählt habe, sind aus mehreren Gründen bemerkenswert. Mir geht es hier aber speziell um die Kinematografie, um die Art, wie die Aufnahmen gemacht wurden, um ihr fotografisches Erscheinungsbild. Zwei der Filme – FAT CITY von John Huston und LA MAMAN ET LA PUTAIN von Jean Eustache – sind Musterexemplare einer Filmtechnik, die den dokumentarischen Wurzeln der Fotografie verbunden bleibt. Sie gehören einer Schule an, die ich 'realistisch' nennen möchte, denn sie lassen uns zumindest für einige kurze Momente an die Wirklichkeit dessen glauben, was auf der Leinwand geschieht. Zwei Filme in der Auswahl sind eindeutig nicht realistisch. DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT von Rainer Werner Fassbinder und Jean-Marie Straubs NICHT VERSÖHNT verbindet eine auffällige Künstlichkeit. Etwas ist unecht, gefälscht, wobei der Begriff 'falsch' als Gegensatz zu Reportage und Realismus zu verstehen ist. Durch das Prisma dieser Künstlichkeit suchen die Filmemacher nach einer ästhetischen und emotionalen Gerechtigkeit.
Ich wollte mit dieser Auswahl mein Interesse an der Kinematografie auf seine Essenz oder auf einen elementaren Unterschied reduzieren, jenen zwischen dem Realismus und dem Bezug zur Reportage einerseits, und dem unbestimmbaren Raum des Studios andererseits. Mir scheint, die besten Werke bildender Kunst bleiben zögernd, unentschlossen im Hinblick auf diesen Unterschied, diese Dis-Identität. Der Realismus ist ebenso künstlich, ja manieriert wie jene Tendenz, die ihre Künstlichkeit offen zur Schau stellt. Nur wird man – und muss man – diese Künstlichkeit anders erfahren." (Jeff Wall, SFMoMA, 2007) In Zusammenarbeit mit Deutsche Guggenheim.
Ich wollte mit dieser Auswahl mein Interesse an der Kinematografie auf seine Essenz oder auf einen elementaren Unterschied reduzieren, jenen zwischen dem Realismus und dem Bezug zur Reportage einerseits, und dem unbestimmbaren Raum des Studios andererseits. Mir scheint, die besten Werke bildender Kunst bleiben zögernd, unentschlossen im Hinblick auf diesen Unterschied, diese Dis-Identität. Der Realismus ist ebenso künstlich, ja manieriert wie jene Tendenz, die ihre Künstlichkeit offen zur Schau stellt. Nur wird man – und muss man – diese Künstlichkeit anders erfahren." (Jeff Wall, SFMoMA, 2007) In Zusammenarbeit mit Deutsche Guggenheim.