Ousmane Sembène (geb. 1923) übte verschiedene Berufe aus, unter anderem war er Dockarbeiter in Marseille, aber auch Schriftsteller, bevor er in Moskau ein Filmstudium absolvierte. Ab 1963 drehte er Filme im Senegal. Bekannt wurde er mit La noire de (1966), der Geschichte eines Dienstmädchens, und Mandabi/Le Mandat (1968), der Groteske um eine Geldanweisung, die nicht abgeholt werden kann, weil der Empfänger keinen Personalausweis besitzt. Es folgten Filme wie Emitai (Gott des Donners, 1972), Xala (1975), Ceddo (1977), Camp de Thiaroye (1987), Faat Kine (2000), Mooladee (2004) und GUELWAAR, der von einem absurden Konflikt zwischen zwei Familien um einen Toten berichtet, der versehentlich auf einem "falschen" Friedhof (dem einer anderen Religion) beerdigt wurde. Wir haben verschiedene Filme von Ousmane Sembène im Internationalen Forum der Berlinale gezeigt und den Regisseur mehrfach bei uns als Gast begrüsst. Auf der Bühne bei Debatten über seine Filme zeigte er Witz, Brillanz, Feuer und Herzlichkeit. Sein letztes Bild: er, pfeiferauchend, majestätisch, im Foyer auf einem Sessel im Hotel Splendid in Cannes. Seine Firma, mit der wir viele Faxe wechselten: "Filmi Domireew" in Yoff/Dakar. Eine seiner Botschaften lautete: "Monsieur, ton fax est illisible." – Ousmane Sembène starb am 9. Juni 2007 im Alter von 84 Jahren in Dakar. Zum Gedenken an den grossen Regisseur zeigen wir GUELWAAR (1992). (25.7.)