Seit 1994 arbeitet der 1940 geborene, international herausragende Vertreter des Experimental- und Undergroundfilms Wilhelm Hein an dem mittlerweile 15 Rollen und fast ebenso viele Stunden umfassenden Filmprojekt You killed the Undergroundfilm or The Real Meaning of Kunst bleibt... bleibt.... Eigenes Filmmaterial, Found Footage und musikalische Versatzstücke, Portraits von Freunden wie Jack Smith, Otto Mühl und Nick Zedd, Zufallsbeobachtungen, Selbstbildnisse sowie abstrakte Strukturen verdichten sich darin zu einer filmischen Collage der Obsessionen. Für die vorläufige Fassung wurde Hein 2005 mit dem Preis der Deutschen Filmkritik in der Sparte Experimentalfilm ausgezeichnet, eine andere Fassung war im Dezember 2006 im Vorfeld der von Marc Siegel kuratierten Reihe "Underground / Übersee" im Arsenal zu sehen.
Parallel zur Arbeit am Film hält Hein seine Ideen, Statements, Kommentare, aber auch Quellen der Inspiration wie Bild- und Textzitate in collageartigen Aufzeichnungen fest, die sich verdichten und überlagern. Sie entsprechen seiner filmischen Sprache, ohne den Film direkt zu zitieren. Wilhelm Heins Aufzeichnungen werden nun erstmals veröffentlicht: ein faszinierendes, ca. 3000 Seiten umfassendes Dokument der Verweigerung. Und das gleich in dreifacher Erscheinung: als frei zugängliches Online-Archiv (www.youkilledtheundergroundfilmortherealmeaningofkunstbleibtbleibt.de), als CD-ROM im Booklet, mit Texten von Cécile Chich und Marc Siegel, einer Biofilmografie und einem Interview mit Wilhelm Hein von Passenger Books, sowie in limitierter und signierter Auflage in 10 Bänden à 300 Seiten im individuell gestalteten Schuber.
Passenger Books und Wilhelm Hein präsentieren aus diesem Anlass eine Buchpräsentation der besonderen Art mit Filmen, Dias und Live-Auftritten von Kurt Kren, Otto Mühl, Nick Zedd, Annette Frick, Cheap, Vaginal Davis, Ischgola Androgyn, Tima die Göttliche, Wilhelm Hein, Zsazsa Puppengesicht, Juwelia Soraya, Napoleon Seyfahrt, Raoul Haussmann, David Wojnarowicz, Sissi Tax. www.passengerbooks.com. (28.4.)