Wir freuen uns, eine Zeitschrift präsentieren zu können, die der Autor und langjährige Arsenalbesucher Andreas van Dühren vor einiger Zeit ins Leben gerufen hat. Die Zeitschrift TEXT-Revue zeugt von einem kinematografischen Zugang zur Welt, zur Kunst und zur Literatur: Bild- und Textsorten verschmelzen darin zu einem diskursiven, herausfordernden und anregenden Gefüge. Der nun im Vorwerk8-Verlag erschienene Band 5 montiert unter dem Titel "L'art pour l'art" wiederum Beiträge aus Literatur und bildender Kunst, die mit spezifischen Verfahren das Verhältnis zwischen einer vermeintlich freigestellten Kunst und den Ansprüchen einer nachbürgerlichen Gesellschaft, zwischen dem Werk und den Gesetzen des Tausches, dem unvergleichlichen Objekt und den Konformismen des Begehrens aufzeigen. Pierre Klossowskis fundamentaler Essay "Die lebende Münze" (von Foucault seinerzeit als das größte Werk der Epoche bezeichnet) erscheint in neuer Übersetzung, der Filmemacher Harun Farocki ist im Gespräch über Zitat und Montage, Liebe und Geld; die Figur des Dandy wird zum Abschied nochmals beleuchtet, Kunstfelder der Zukunft werden markiert. Anlässlich der Präsentation der neuen Ausgabe präsentieren wir zwei hierzulande unbekannte, aber unbedingt zu entdeckende Werke: Die Arbeit der New Yorkerin Amy Granat stellt ein zyklisches System von Bild- und Tonschleifen dar, während die Kraft in Yannick Kollers Super8-Poems sich aus dem Verhältnis ihrer subjektiven Erlebniswelt und der sichtbaren Textur ihrer Oberfläche speist. (18.10.)