Babette Mangolte, geboren in Frankreich, lebt und arbeitet seit 1971 in New York. Ihre neue Videoinstallation ist im Rahmen der 5. berlin biennale in den KW Institute for Contemporary Art zu sehen. Für das Nachtprogramm der berlin biennale hat sie ein Programm amerikanischer Experimentalfilme kuratiert, das die Bedeutung der Monologstimme und den Einfluss der Beat-Poeten und Jazz-Improvisation aufzeigt, die das Zusammenfließen von Kunst, Dichtung und Performance dominierten, das für die Zeit von den späten 1950er bis zu den frühen 1960er Jahren prägend war. Es zeigt: Jack Kerouac in PULL MY DAISY (Robert Frank & Alfred Leslie, 1959); William S. Burroughs liest aus seinem Werk der späten 1950er Jahre; Jack Smith in BLONDE COBRA (Bob Fleischner und Ken Jacobs, 1959, mit einem Monolog von Jack Smith, gefilmt und geschnitten 1963 von Ken Jacobs); Stan Brakhage in PRELUDE: DOG STAR MAN (1961); Robert Morris in ARIZONA (Performance von 1963, 1993 nachgestellt und gefilmt von Babette Mangolte, aus Four Pieces by Morris). Eine Veranstaltung im Rahmen von „Mes nuits sont plus belles que vos jours“, dem Nachtteil der 5. berlin biennale für zeitgenössische kunst (5.4.–15.6.08, kuratiert von Adam Szymczyk und Elena Filipovic). (18.5.)
Wir freuen uns, Mangoltes Besuch zum Anlass nehmen zu können, drei ihrer Filme aus dem Verleih arsenal experimental zu zeigen. Nach ihren ersten Erfolgen als Kamerafrau (u.a. für Chantal Akerman und Yvonne Rainer) und Filmemacherin kehrt sie mit THE COLD EYE (MY DARLING BE CAREFUL) 1980 in die Kunstszene New Yorks zurück, in der sie in den 1970ern erste Erfahrungen als Fotografin gesammelt hatte. Eine junge Malerin trifft sich in mehreren Episoden mit Künstlern aus ihrem Umfeld, ohne dass wir sie dabei sehen. Das "kalte Auge" der Kamera ist der reflektierende Blick, mit dem sie die reale Welt mit ihren idealistischen Vorstellungen von Kunst konfrontiert. (20.5.)
THERE? WHERE? (1979) zeigt "den Blick von außen auf Südkalifornien; es handelt sich um einen Essay über das Deplaziertsein mit Bildern und Stimmen aus dem Off. Wo lassen sie sich verorten? Innerhalb oder außerhalb? Kommentierten die Bilder die Stimmen – oder umgekehrt?" (Barbara Mangolte)
"In THE SKY ON LOCATION (1982) richtet sie den Blick auf Landschaften des amerikanischen Westens, die keine Spuren menschlicher Tätigkeit aufweisen – auf Film gebannt mit dem Respekt, den Gemälde von Thomas Moran und Albert Bierstadt oder Fotografien von William Henry Jackson, A.J. Russell, Carleton Watkins und Ansel Adams ausstrahlen." (Scott McDonald). (21.5.)