arsenal experimental: Back and Forth – Einmalig undendlich
Die Forum-expanded-Frage, wie sich Künstler und Filmemacher in der Avantgarde- und Undergroundfilmgeschichte positionieren, setzen wir fort. Nicht immer ist es die Geschichte der anderen, es kann auch die eigene künstlerische Arbeit sein, für die neue Wahrnehmungsstrukturen geschaffen werden. Film wird als historisches Dokument Gegenstand einer zeitgenössischen künstlerischen Praxis – bei Michael Brynntrup, der bereits in den frühen 80er Jahren mit Super8 begann und dessen Gesamtwerk einen zentralen Platz in der Geschichte des schwulen Experimentalfilms einnimmt, entsteht daraus eine ganz eigene Art der Autobiografieschreibung. Durch mediale Inszenierungen bildet er nicht chronologisch entstandene, sondern parallel existierende Werkgruppen. So entstehen neue Filme, Fotoausstellungen, Performances, Installationen. Entscheidend ist, dass die Filme nicht multimedial verwertet, sondern fragmentiert, neu gedacht, wieder zusammengesetzt oder geloopt werden. Michael Brynntrup präsentiert: HERZSOFORT.SETZUNG II (autogene Manipulationen, 1996), FACE IT! (Cast Your Self™, 2007), und PLÖTZLICH UND UNERWARTET in seinen verschiedenen medialen Umsetzungen: Der 16mm-Film PLÖTZLICH UND UNERWARTET – eine Déjà-Revue (1993); ein Ausblick auf die interaktive Online-Version PLÖTZLICH UND UNERWARTET – ein Mitspielfilm (2008); und als Vernissage in der Black Box EINMALIG UNDENDLICH [UND PLÖTZLICH UND UNERWARTET UND] (2008). (20.3., in der Black Box bis 27.3.)