Fragen von Rahmung und Formaten begleiten die Film- und Kinogeschichte von Beginn an. Das Seitenverhältnis des Filmbildes, seine Festlegung auf das 35mm-Format, die Monopolisierung des Aufführungsorts "Kino", Konventionen zum Beginn und Ende eines Films: Gegen jede dieser Vorgaben hat es aus praktischer und theoretischer Hinsicht Einwände und Widerstände gegeben. Schritte aus dem Kino als Aufführungsort hinaus einerseits; Spaltungen, Vervielfachungen, Verbreiterungen und Miniaturisierungen des Filmbildes andererseits.
Zwei sehr verschiedene Strategien, auf die Grenzen und Formatierungen des Filmbilds und der Kinosituation zu reagieren, verfolgen Morgan Fisher und Sharon Lockhart. Fishers Filme falten den Produktionsprozess in den Film hinein. Durch oft verblüffend einfache Anordnungen wird ein Film zur Geschichte seiner Entstehung (PRODUCTION STILLS) oder reflektiert die Eigenheiten des 35mm-Materials aus der 16mm-Perspektive (STANDARD GAUGE). PROJECTION INSTRUCTIONS ist einer der wenigen Filme, die man sich auf DVD gar nicht vorstellen kann. (24.1., mit einer Einführung von Volker Pantenburg)
Sharon Lockharts Filmarbeiten sind ebenfalls dem Kino verbunden. Das bewegte Bild ist Schauplatz einer kompositorischen und choreografischen Arbeit, sein Status oszilliert über die Dauer des Films und verändert sich. Dokumentation oder Fiktion, Vorgefundenes oder Inszeniertes? (KHALIL, SHAUN, A WOMAN UNDER THE INFLUENCE und GOSHOGAOKA) (13.1., mit einer Einführung von Volker Pantenburg)