Brigitte Helms Karriere beginnt wie ein Illustrierten-Roman. Die Mutter schickt 1924 dem Regisseur Fritz Lang ein Bild ihrer Tochter, Lang macht mit ihr eine Probeaufnahme, und die gänzlich Unbekannte bekommt die weibliche Hauptrolle in Metropolis. Der Film bringt die Ufa an den Rand des Ruins und macht Brigitte Helm über Nacht berühmt. Die Ufa gibt ihr einen Zehn-Jahres-Vertrag; 29 Filme lang spielte sie im deutschen, im französischen und englischen Film. 1935 zieht sie sich zurück, gibt keine Interviews und lehnt alle Einladungen ab. Sie stirbt am 11. Juni 1996 in Ascona. Neben zahlreichen belanglosen Filmen gibt ihr vor allem G. W. Pabst die Gelegenheit zu großen schauspielerischen Leistungen. In ABWEGE (1928) ist sie eine verwöhnte Ehefrau, die aus der Langeweile ihrer Ehe entfliehen will. Als verspätete Gratulation zeigt die Deutsche Kinemathek im Arsenal zum 100. Geburtstag von Brigitte Helm ABWEGE in der rekonstruierten Fassung. (Werner Sudendorf) (30.3.)