Zum Abschluss des Seminars "No Lies. Grenzbereiche des Dokumentarischen" an der UdK, in dem es um die Infragestellung des Dokumentarischen und des "Documenteur" (Dokumentarlügner) geht, zeigen wir DALLA NUBE ALLA RESISTENZA (Von der Wolke zum Widerstand, BRD/ Italien 1978) von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet. In Straub/Huillets Filmen geht es so zentral um Realismus, dass sich Fragen des Dokumentarischen scheinbar gar nicht stellen – ihr Materialismus ist abstrakt, ohne die Fühlung mit den Dingen zu verlieren, er ist konkret, ohne die Vermittlung zu leugnen. "Ein Antifaschist kommt nach dem Krieg zurück aus Amerika in den Ort im Piemont, in dem er als Findelkind aufwuchs. Die Veränderungen, zu denen alles bereit schien, haben nicht stattgefunden. Über den Kadavern des Faschismus, die die Erde unerwartet freigibt, brechen, beängstigend, die alten Antagonisten sich Bahn. Der Film, das sind Orte im Piemont und Laien, die Dialogstellen aufsagen aus dem Roman oder sogar vorlesen. Sie funktionieren wie Masken im antiken Theater. Sie verkörpern nicht Figuren, sondern leihen der Sprache ihren Körper.” (Frieda Grafe) „Die Götter in dem Film sind Mächte, die die Menschen verführen und die es zu bekämpfen gilt wie die faschistischen Ideologien und die gegenwärtigen Technokratien." (Markus Nechleba) (Madeleine Bernstorff) (4.2., mit Einführung)