Aus Anlass des TAPE Expert Meeting zu Access, Delivery and Presentation zeigt die Deutsche Kinemathek FILM IST. (7–12) von Gustav Deutsch, in Anwesenheit des Regisseurs. Das Expert Meeting widmet sich der Frage, wie die audiovisuellen Sammlungen in Europa erschlossen werden können, um wieder benutzt zu werden. Hier also eine "Benutzung" – Wiederverwendung von Bildern durch einen Künstler, der im gleichen Medium arbeitet, aber anderes will als die Produzenten der Filme, aus denen diese Bilder entnommen sind, sich jemals träumen ließen. "Eine Frau tritt anfangs aus dem Dunkel ins Licht, blickt ängstlich, nachtblau getönt, in ein unwägbares Außen. Was folgt, kommt Schlag auf Schlag, motivisch assoziiert: Es gibt Slapstick und 'Pikantes', Melodramatisches und Aufwühlendes, Albernes und Destruktives. FILM IST. (7–12): eine Bewegungsbilder-Sammlung aus den ersten drei Dekaden des (noch stummen) Mediums: Film ist, nach Gustav Deutsch, unüberschaubar vieles; ein Katalog dessen, was das Kino sein kann, ist daher immer, notgedrungen, offen. Eine unbändige Liebe zum Material des Kinos, zur angreifbaren, angegriffenen Filmmaterie ist Deutschs Kompilation anzusehen. Seine Bilder sind liebevoll getönt, zerkratzt oder vernebelt, gestochen scharf oder abenteuerlich patiniert: Der Reiz, den man am instabilen Rohstoff des Kinos finden mag, ist so vielfältig (und letztlich: so unergründlich) wie die Lust am Filmsehen selbst". (Stefan Grissemann)
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek, der European Commission for Preservation and Access und der FHTW Berlin (Martin Koerber) (24.1.)