Ende der 70er Jahre machen sich Filmemacher auf die Suche nach der verschütteten Geschichte der Kino- und Filmangestellten. So verfolgen Wolfgang Berndt und Doris Dörrie 1977 in Ob's stürmt oder schneit den 20-Stunden-Tag einer ländlichen Kinobesitzerin. Heide Breitel und Eva Hammel erinnern in Die kleinen Kleberinnen (1980) an einen frühen Frauenberuf in den Filmkopierwerken. 1979 beobachtet Peter Goedel den damals 60 Jahre alten Filmvorführer Alois Gugutzer bei seiner Arbeit in einem Münchner Multiplex mit vier Sälen und automatisch gesteuerter Projektion. ALOIS GUGUTZER ODER DAS ZELLULOID LÄSST EINEN NICHT LOS ist das Porträt eines Vorführers, der über 50 Jahre lang Zelluloid in die Projektionsapparate einlegt und dabei die Filmgeschichte aus der Perspektive seines Sichtfensters miterlebt hat. Auch wenn sein Berufsstand den soliden handwerklichen Charakter längst verloren hat, kann sich Alois Gugutzer nicht vom Film trennen: "Ich brauch' das, ich muss das haben", sagt er und zeigt auf den Filmprojektor, "das Zelluloid, das lässt einen nicht los." In Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv. (30.5., in Anwesenheit von Peter Goedel, Einführung: Jeanpaul Goergen)
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