Vor 75 Jahren, am 10. Mai 1933, findet auf dem Berliner Opernplatz (heute: Bebelplatz) die erste Bücherverbrennung des Nationalsozialismus statt. Es ist der medienwirksam inszenierte Höhepunkt der sog. "Aktion wider den undeutschen Geist", bei der Schriften von jüdischen und kritischen Schriftstellern, Publizisten und Wissenschaftlern aus den öffentlichen Bibliotheken entfernt werden. – Das Filmprogramm fragt danach, wie die bereits gleichgeschalteten Wochenschauen über den Boykott der jüdischen Geschäfte am 1. April und die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 berichten und stellt das überlieferte Filmmaterial vor. Die Aufnahmen der Berliner Bücherverbrennung sind heute nur in dem amerikanischen Kompilationsfilm THE NAZI PLAN enthalten, der 1945 als Beweismaterial beim Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberger dient. Nur eine weitere Bücherverbrennung ist filmisch dokumentiert: Am 12. Mai 1933 nimmt die nationalsozialistische Landesfilmstelle Mitteldeutschland-Sachsen das Autodafé in Halle an der Saale für ihren propagandistischen BILDBERICHT NR. 5 auf. Diese und andere historische Aufnahmen von April und Mai 1933 stehen auch im Mittelpunkt der Dokumentation SPUREN EINER BRANDSTIFTUNG, die Fritz Gebhardt 1983 für das Fernsehen der DDR realisiert. – Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv. Einführung: Jeanpaul Goergen (10.5.)