Das Filmprogramm beginnt am 3.12. mit einer Medizinvorführung: FUNKTIONELL-MOTORISCHE REIZ-UND LÄHMUNGSZUSTÄNDE BEI KRIEGSTEILNEHMERN UND DEREN HEILUNG DURCH SUGGESTION IN HYPNOSE (1919). Film ist hier Maschine der Sichtbarmachung und Beherrschung von Subjektivitäten, die Hypnose ein Kontroll-Spektakel. KASSEL 9.12.67 11.54H (Adolf Winkelmann) ist das seltene Beispiel eines Films, in dem der Filmemacher die Kamera kontrolliert und gleichzeitig sichtbar ist. In TEMPI PASSATI (Boris Schafgans, 1985) nimmt der Filmemacher Reißaus zu sich selbst: "Wie schrecklich wie schrecklich: einst glaubte ich, einen FILM drehen zu müssen, aber mittlerweile sind mir meine geliebten Hauptdarsteller unter der Hand weggestorben." STANDARD GAUGE (Morgan Fisher, 1984) ist "eine Art Autobiografie des Machers, eine Art Geschichte der Institution, aus deren Scherben sie zusammengesetzt ist, der kommerziellen Filmindustrie. 35mm und 16mm erforschen sich gegenseitig, das Format Hollywoods und das Format der Amateure und Unabhängigen." (Morgan Fisher) Norman Richter begibt sich mit HEIDELBERG (2008) in das Haus seiner Großeltern, fragt, wie man sich erinnern kann und kommt zu einer kristallin-intuitiven Ordnung der beseelten Dinge in der fragilen Gegenwart seiner Großmutter. (Madeleine Bernstorff) Weitere Programme (10. & 17.12.) mit Filmen von Abraham Ravett, Marie Menken, Stan Brakhage, Noll Brinckmann, Kerstin Cmelka, Carolee Schneemann, Maria Lang / Ute Aurand, May Spils, Joyce Wieland / Hollis Frampton, Stefan Hayn, Peter Nestler und Su Friedrich.