Im Rahmen des Symposiums "Glauber Rocha und das Kino des Südens" am Iberoamerikanischen Institut zeigen wir TERRA EM TRANSE (Land in Trance, Brasilien 1967), das zentrale poetische und politische Manifest von Glauber Rocha. Mit diesem Film wurde Rocha zum Mitbegründer der brasilianischen Avantgardeströmung Tropicalismo, die sich kritisch mit der eurozentrischen Exotisierung der Tropen auseinandersetzte.
TERRA EM TRANSE zeigt Politik als Delirium, mit den Mitteln einer Ästhetik, die dokumentarische, surrealistische, opernhafte, poetische und mythologische Elemente kombiniert. Paulo, ein dichtender Intellektueller, schwankt zwischen den politischen Extremen. Zuerst verschreibt er sich dem rechtskonservativen Diaz. Dann schlägt er sich auf die Seite eines populistischen Reformers. Doch seine wahre Liebe gilt einer Kommunistin. Paulo muss erkennen, dass es beiden nur um Macht, nicht um Veränderung geht. Enttäuscht macht er sich auf seinen eigenen Weg als Revolutionär. (22.10., Einführung: Peter B. Schumann & 23.10., Einführung: Peter Schulze)