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In seinen Videos bearbeitet Guy Ben-Ner Stoffe der Weltliteratur (Moby Dick, Robinson Crusoe) und parodiert populäre Mythen (die Zähmung des wilden Kindes, die Befreiung eines unschuldig Eingesperrten), alles mit einer Besonderheit: gedreht wird in der familiären Küche. Protagonisten sind nebst ihm selber seine eigene Familie: Seine Frau, seine Tochter und sein Sohn. Die Beschränkungen, die das Familienleben ihm aufgibt, werden zu seinem Thema. Als Requisiten werden grundsätzlich nur die Dinge benutzt, die schon vorhanden sind, was zu den irrwitzigsten Umwandlungen von Alltagsgegenständen führt. "Guy Ben-Ners Videos bewegen sich in einem Kontinuum aus Missgeschicken und unmöglichen Situationen, in dem der Künstler und seine Kunst nichts weiter sind als ein Slapstick über das "normale Leben" und gewöhnliche Objekte. In dieser nicht enden wollenden Komödie benutzt Ben-Ner das Kino als Sprache, als ein bewährtes Mittel der Kommunikation, als eine Syntax zur Hinterfragung des Status des Künstlers, des künstlerischen Objekts und seines Lebens als Familienvater." (Sergio Edelsztein) In BERKELEY'S ISLAND (Israel 1999) ist Guy Ben-Ner als Robinson Crusoe in der eigenen Küche gelandet. Die Wirklichkeit in Form des Familienlebens bricht dabei immer wieder in die Wunschfantasie vom Alleinesein ein. Guy Ben-Ners Fassung von Melvilles weltberühmten Roman MOBY DICK (Israel 2000) spielt sich ebenfalls in seiner Küche ab, wobei alle Rollen von ihm und seiner Tochter gespielt werden. Die Kücheneinrichtung wird abwechselnd zur Seemannskneipe, Kajüte und Boot und wiederum geht es um Träume von Freiheit und Abenteuer. In HOUSE HOLD (Israel 2001) ist Guy Ben-Ner unter dem Gitterbett seines kleinen Sohnes gefangen. Alle Bemühungen, mit der vor ihm ungerührt vor sich hin lebenden Familie Kontakt aufzunehmen, scheitern. Buchstäblich auf nur sich selbst und seinen Körper zurückgeworfen, bastelt er mit Erfindungsreichtum das Werkzeug, das er für seine Befreiung braucht. ELIA – A STORY OF AN OSTRICH CHICK (Israel 2003) ist in der Form einer Fernsehdokumentation gehalten und erzählt von einer Straußenfamilie. Protagonisten sind wie immer die eigene Familie. WILD BOY (Israel 2004) schildert die allmähliche Zähmung eines wilden Jungen in ein zivilisiertes Wesen. (26.1.) Mit Dank an Friedrich Meschede (Berliner Künstlerprogramm des DAAD).

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Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds