Die Legende lebt – Scorsese & Dylan im Arsenal. Parallel zum Kinostart von Todd Haynes' Dylan-Film I'm Not There präsentieren wir zwei Vorführungen von Martin Scorseses legendärer Dylan-Hommage NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN (USA/GB 2005) als Berliner Erstaufführung im Kino. "Play it fucking loud!" – So reagierte Bob Dylan, zu seiner Band gewandt, auf die Buh-Rufe aufgebrachter Fans im Jahr 1966, die ihm den Griff zur elektrischen Gitarre und den damit verbundenen Schritt vom Folksänger zum Rockstar übelnahmen und ihn als Verräter beschimpften. Diese Schlüsselszene in Dylans Karriere kombiniert Scorsese mit anderen, seltenen Konzertmitschnitten, Archivaufnahmen, Fotos, Originalmanuskripten, Auftritten in TV-Shows, Amateurfilmen, Erinnerungen von Zeitzeugen wie Joan Baez, Pete Seeger, Allen Ginsberg, D.A. Pennebaker sowie Ausschnitten aus einem zehnstündigen Interview, das von Dylans Manager geführt wird und in dem der medienscheue Rollenspieler wieder einmal sein Leben und sein Werk völlig umschreibt, die neuste Version seiner Lebensgeschichte zum Besten und auf bewährt undurchdringliche Art nur wenig Auskunft über sich selbst gibt. 100 Stunden Material liegen dem Film zugrunde – besonders spannend sind die Szenen aus Eat the Document, einem unveröffentlichten Film von D.A. Pennebaker. NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN konzentriert sich auf die Zeit von Dylans Ankunft in New York im Januar 1961 bis zu seinem vorläufigen Verschwinden nach dem Motorradunfall von 1966, der eine Zäsur in seinem Schaffen markierte. Eine dreieinhalbstündige Hommage an eine der amerikanischen Musikerlegenden schlechthin. Und eine ganze Menge Zeitgeschichte. (1. & 14.3.)
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