Die Mori-Ogai-Gedenkstätte präsentiert
Mit einer Einführung von Lásló Krasznahorkai, auf dessen Romanen der Film basiert, zeigen wir am 12. Juli in Zusammenarbeit mit der Mori-Ogai-Gedenkstätte das Opus Magnum von Béla Tarr: SÁTÁNTANGO (Satanstango, Ungarn 1994).
Für diese grandiose siebeneinhalbstündige Untergangsvision sollte man sich trotz des sommerlichen Wetters unbedingt einen Nachmittag und einen Abend lang ins kühle Kino begeben. SÁTÁNTANGÓ ist eine kinematografische Apokalypse, eine grandiose Reise in die Finsternis, in der sich Verfall, endlose Monotonie und das Scheitern aller Hoffnung vereinen. Er spielt in der ungarischen Tiefebene, wo alles waagerecht ist, wo menschliche Siedlungen unendlich weit voneinander entfernt liegen. Die Protagonisten leben auf einer verlassenen landwirtschaftlichen Maschinenstation. Für diese Menschen sind alle Werte des Lebens längst aufgehoben; alles hat sich in der Zeit aufgelöst im periodischen Wechsel der Jahrhunderte – allmählich sind auch die Menschen in Verwesung übergegangen. Gefangen in ihrem Alltag, wissen sie nicht mehr weiter, verzehren sie sich nach einem neuen Leben, in das sie mit blinder Verzweiflung aufbrechen wollen. In einer düsteren Kaschemme warten sie auf ihren Retter, ihren Erlöser Irimiás. (12.7.)