Der 27. Oktober wurde 2005 von der UNESCO zum Welttag des Audiovisuellen Erbes erklärt. Seither wird an diesem Tag weltweit die problematische Überlieferungssituation von Film- und Fernsehmaterial in Veranstaltungen und Filmvorführungen thematisiert. Nur etwa 15 Prozent aller in Deutschland produzierten Filme aus der Stummfilmzeit sind erhalten, auch zahlreiche Tonfilme gelten heute als verschollen. Diese Verluste sind in jüngster Zeit verstärkt in das Blickfeld einer Öffentlichkeit geraten, die das audiovisuelle Erbe schützen will. Wie aber sehen Strategien zur "Rekonstruktion" dieser blinden Flecken der Filmgeschichte aus?
Das Projekt "Lost Films" der Deutschen Kinemathek (www.lost-films.eu) bietet eine Plattform, auf der verlorengegangene Filme anhand von Sekundärmaterial (Fotos, Drehbücher, Zensurkarten etc.) dokumentiert und ggf. identifiziert, also gefunden werden können. Zunächst wird dies für den deutschen Film erarbeitet, perspektivisch soll hier Filmarchivaren, Sammlern und anderen Interessierten ein Forum geboten werden, auf dem auch international Informationen ausgetauscht werden können. Am 27.10. wird das Projekt vorgestellt. Gezeigt werden gelungene Beispiele für die Darstellung von Filmen, die es eigentlich nicht mehr gibt, darunter Werke von F.W. Murnau und ein vergessener Film mit Asta Nielsen. Lassen Sie sich überraschen! Eine Veranstaltung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film- und Fernsehen. (www.deutsche-kinemathek.de)