Noch 2 Monate bis zum Relaunch des Arsenal-Programms
In nicht wenigen Berlin-Filmen ist es zu sehen: Das im Januar 1970 erstmals erschienene Monatsprogramm des Kino Arsenal im Din-A3-Format hängt am WG-Kühlschrank. Die charakteristisch wechselnde Farbe ist in den Schwarzweißfilmen der Zeit nicht zu erkennen. In den Filmen von 1974–1988 trug das Arsenal-Programm in der rechten oberen Ecke einen sozialistischen Stern. Das Format wuchs, es wurde größer – und mit dem Umzug an den Potsdamer Platz erhielt es eine zweite Seite. Das Arsenal-Programm an der Kühlschranktür überdauerte 313 Ausgaben in 28 Jahren.
Kino hat sich verändert. Wir haben uns verändert. Ihre Küchen haben sich verändert. Bewegung als grundlegendes Moment des Films hat unsere Arbeit stets motiviert: Der namengebende Revolutionsfilm Arsenal von Alexander Dowshenko aus dem Jahre 1929 ist uns noch immer gut im Gedächtnis. Dabei ist unsere Aufgabe – die Vermittlung von Film – in der heutigen Zeit eine andere, komplexere geworden. Die Struktur einer historisch gewachsenen Institution sowohl nach innen als auch nach außen zu verändern, ist ein großes Ziel. Wir haben aber die besondere Situation, dies auf der Grundlage eines Arsenals an Filmen, Videos, Archivmaterial, Ausstattung, Wissen und Erfahrung tun zu dürfen – gewonnen und in Bewegung gehalten durch Zuschauer, Künstler, Filmemacher, Autoren, Wissenschaftler, Diskutanten, Kritiker, Freunde, Ehemalige, Neuankömmlinge, Mitarbeiter und Kooperationspartner.