1969 erhielten der Regisseur Walter Heynowski und der Fernsehpublizist Gerhard Scheumann die Erlaubnis, ein eigenes, von der DEFA unabhängiges "Filmstudio H & S" in der DDR zu eröffnen. Bis zur erzwungenen Auflösung des Studios Ende 1982 drehen die Dokumentaristen zahlreiche Filme, die auch auf internationalen Festivals Furore machen. Nach 1990 undifferenziert als Propaganda geschmäht, sind es die Arbeiten des Studio H & S wert, heute wiederentdeckt und neu bewertet zu werden. Unsere Auswahl umfasst die Kurzfilme 400 M3 über Blutspenden für Vietnam, MITBÜRGER und GELDSORGEN über den Putsch Pinochets sowie EIN VIETNAM-FLÜCHTLING über einen südvietnamesischen Exilanten in den USA. Der seinerzeit äußerst spektakuläre abendfüllende Film GEISTERSTUNDE porträtiert die Wahrsagerin Buchela, die sich als "Orakel von Bonn" in die Politik einmischte.
Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv. Einführung: Ralf Schenk (11.5.)