"Das Frühe Kino: Film und Wahrnehmung" lautet der Titel der Sitzung des FU-Seminars "Einführung in die Filmgeschichte", das wir mit der Vorführung von Ernst Lubitschs großem internationalen Nachkriegserfolg MADAME DUBARRY (1919, 26.5., am Klavier: Eunice Martins) begleiten. Auch für die polnische Theaterschauspielerin Pola Negri in der Titelrolle bedeutete Lubitschs Tragikomödie den internationalen Durchbruch. Vor dem Hintergrund der Französischen Revolution spielt sie die Pariser Näherin Jeanne, die sich von dem Studenten Armand abwendet, um schließlich die Mätresse von Louis XV zu werden. Nach der Revolution wird sie als Mitglied des Hofes vom Volksgericht unter dem Vorsitz von Armand zum Tode verurteilt. Trotz des großen technischen und personellen Aufwands dominiert die individuelle Figurenzeichnung, die Lubitsch aus einer gewissen ironischen Distanz entwickelt.